Suchen in GiNDok

Recherchieren Sie hier in allen Dokumenten, die auf GiNDok publiziert wurden.

Ergebnisse für *

Es wurden 2 Ergebnisse gefunden.

Zeige Ergebnisse 1 bis 2 von 2.

Sortieren

  1. Katastrophen der Haut : Medizin und Poetik in Thomas Hettches "Der Fall Arbogast"
    Autor*in: Haas, Claude
    Erschienen: 03.09.2021

    Eine detaillierte Analyse von Motivsträngen und Metaphorik zeigt, daß Hettche mit der Geschichte des Arbogast viel grundsätzlichere Fragen aufwirft als etwa die nach der Psyche eines zu Unrecht Verurteilten in einer bestimmten historischen Situation.... mehr

     

    Eine detaillierte Analyse von Motivsträngen und Metaphorik zeigt, daß Hettche mit der Geschichte des Arbogast viel grundsätzlichere Fragen aufwirft als etwa die nach der Psyche eines zu Unrecht Verurteilten in einer bestimmten historischen Situation. Den eigentlichen Fluchtpunkt des Romans bildet vielmehr eine Reflexion des Verhältnisses von Wissen und Ästhetik, insbesondere im Hinblick auf ihre jeweilige Hermeneutik des Todes. Vor allem das von der Medizin der Justiz zur Verfügung gestellte Wissen wird diskret auf sein ästhetisches Potential abgeklopft, zunächst auf der Ebene der agierenden Figuren, schließlich aber auch auf jener der immanenten Poetik des Textes.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Hettche, Thomas; Medizin <Motiv>; Poetik; Justiz <Motiv>
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

    ;

    info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. Im Schatten des 'Unbekannten Soldaten' : Trauer, Heldengedenken und Totenkult in der deutschen Literatur des Ersten Weltkriegs
    Autor*in: Haas, Claude

    "Im Land des Siegers hat man aufgebaut / Den Grabstein ihm, uns aber geht er um", so lauten die ersten beiden Verse eines Gedichts, das der Lyriker und Dramatiker Hans Schwarz 1924 unter dem Titel "Der unbekannte Soldat" veröffentlichte. Schwarz... mehr

     

    "Im Land des Siegers hat man aufgebaut / Den Grabstein ihm, uns aber geht er um", so lauten die ersten beiden Verse eines Gedichts, das der Lyriker und Dramatiker Hans Schwarz 1924 unter dem Titel "Der unbekannte Soldat" veröffentlichte. Schwarz zufolge haben die Siegermächte ihre im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten anhand des - 1921 zeitgleich in London und Paris eingeweihten - Grabmals des 'Unbekannten Soldaten' demnach augenscheinlich zur Ruhe bringen können, während die toten deutschen Soldaten mangels eines vergleichbaren Symbols zu einer Art Gespenst mutieren mussten: "Und alle Nächte bricht die Wunde auf". Nimmt man Schwarz beim Wort, so ließe sich die Obsession, die der Erste Weltkrieg im gesellschaftspolitischen Diskurs der Weimarer Republik darstellte, in erster Linie darauf zurückführen, dass die gefallenen Deutschen real wie imaginär unbeerdigt geblieben waren. Die anhaltende Präsenz des Krieges wäre unter diesem Gesichtspunkt eher ein rituelles als ein im engeren Sinne politisches Problem.

    In der Tat konnte sich der 'Unbekannte Soldat' in Frankreich wie in England nach anfänglich durchaus erhitzten Diskussionen bald als zentrales Monument des Totengedenkens durchsetzen, während man sich in Deutschland die 1920er und frühen 1930er Jahre hindurch sowohl über den Zuschnitt als auch über den potenziellen Standort eines vergleichbaren Grab- oder Denkmals notorisch uneinig blieb. Es waren zunächst unbestreitbar sowohl genuin föderalistische Interessenskonflikte als auch ideologische Grabenkämpfe, die der gesamtgesellschaftlichen Akzeptanz eines zentralen Gedenk- und Erinnerungsortes in Deutschland abträglich sein mussten, so dass man für die gesamte Zeit der Weimarer Republik von einem veritablen "Stellungskrieg der Denkmäler" sprechen kann.

     

    Export in Literaturverwaltung
    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei