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  1. Das leere Zentrum der Macht : Kubins 'Andere Seite' und Kafkas 'Schloss'

    Alfred Kubin und Franz Kafka begegneten einander des Öfteren in Prag, in von Künstlern und Schriftstellern frequentierten Lokalen. In Kafkas Tagebüchern finden sich mehrere Einträge mit Beobachtungen und Kommentaren zur Person des sechs Jahre älteren... mehr

     

    Alfred Kubin und Franz Kafka begegneten einander des Öfteren in Prag, in von Künstlern und Schriftstellern frequentierten Lokalen. In Kafkas Tagebüchern finden sich mehrere Einträge mit Beobachtungen und Kommentaren zur Person des sechs Jahre älteren Künstlers und Autors. Am 26. September 1911 berichtet er, Kubin habe ihm ein Abführmittel gegen Verstopfung empfohlen; vier Tage später kommt Kafka noch einmal auf diese Begegnung zurück, die ihn offenbar ein wenig verstört hatte - ob der Grund in der Persönlichkeit Kubins lag oder im mangelnden Ernst, mit dem das Thema Verstopfung behandelt worden war, ist schwer auszumachen. Kubin wird bei der ersten Erwähnung als "Zeichner" ins Tagebuch eingeführt. Auch später deutet nichts darauf hin, dass Kafka die 1909 erschienene 'Andere Seite' gelesen hatte und Kubin auch als Schriftsteller wahrnahm. Trotzdem ist eine solche Lektüre nicht ausgeschlossen; sie ist sogar eher wahrscheinlich. Im Juli 1914 schrieb Kafka an Kubin eine Postkarte, auf der er ihm zunächst für die Karte dankt, die er von ihm erhalten hatte. Kafkas kurzes Schreiben schließt mit der Bemerkung: "Sie sind gewiß in der Ruhe Ihres schönen Besitzes versunken und arbeiten. Vielleicht gelingt es mir, doch noch einmal zu sagen, was mir diese Ihre Arbeit bedeutet." Der schöne Besitz ist das Schlösschen Zwickledt in Oberösterreich, und es ist kaum daran zu zweifeln, dass Kafka sich auf Kubins zeichnerische Arbeit bezieht. Wieviel ihm diese tatsächlich bedeutete, ist schwer zu sagen. Man kann vermuten, dass ihn die groteske, unheimliche oder phantastische Motivik im bildnerischen Bereich anzog, während er im literarischen Bereich dazu Distanz hielt und sie selbst nur sparsam einsetzte (etwa in der Verwandlung, die Peter Handke als "Alt-Prager Groteske" bezeichnete).

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Kafka, Franz; Das Schloss; Kubin, Alfred; Die andere Seite
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  2. Alptraum und Wunschbiographie : neue Studien zu Peter Handke verdeutlichen die Konturen seines Werks

    In 'Immer noch Sturm', einem Text, dem Peter Handke keine Gattungsbezeichnung gegeben hat, der aber in seiner Machart an das "dramatische Gedicht" 'Über die Dörfer' erinnert, tritt unter anderem ein Großelternpaar auf. In einem der Duette mit ihrem... mehr

     

    In 'Immer noch Sturm', einem Text, dem Peter Handke keine Gattungsbezeichnung gegeben hat, der aber in seiner Machart an das "dramatische Gedicht" 'Über die Dörfer' erinnert, tritt unter anderem ein Großelternpaar auf. In einem der Duette mit ihrem Mann sagt die Frau: "Heilig war der Frieden, heilig, heilig, heilig", und der Mann antwortet: "Ohne Politik, ohne Kaiser, ohne Republik haben wir auf unserer Wirtschaft gewirtschaftet". Was da, in der Heidesteppe des Jaunfelds, vorgetragen wird, sind nicht einfach die auf verschiedene Figuren verteilten Meinungen des Autors; der ganze Text ist so etwas wie das Wehen und Schwanken, das Bezweifeln und Infragestellen von Ansichten und Weltbildern, die Handke im Verlauf eines langen Schreiberlebens ausgebrütet hat. Der Aspekt des Fragens und Zweifelns, zuletzt auch der Ironie und Selbstironie, hat im Spätwerk an Raum gewonnen. In 'Immer noch Sturm' erscheint der Autor als hilfloser, altgewordener, hilfsbedürftiger Bursche - ein Narr im Sinne der langen Tradition mehr oder weniger poetischen Narrentums von der Antike über Wolfram von Eschenbach bis zu Shakespeare und den Narreteien der Avantgarden des 20. Jahrhunderts.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Handke, Peter; Immer noch Sturm
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  3. Nicht nichts : ex-jugoslawische Reisen deutschsprachiger Autoren
    Erschienen: 01.09.2021

    Die Literaturgeschichte quillt über on Werken über den Krieg, aus dem Krieg, mit dem Krieg, gegen den Krieg. Ein Heldenepos schien jahrhundertelang nicht anders denkbar denn als Erzählung von Kämpfern, Kriegern, Eroberern. [...] Im 20. Jahrhundert... mehr

     

    Die Literaturgeschichte quillt über on Werken über den Krieg, aus dem Krieg, mit dem Krieg, gegen den Krieg. Ein Heldenepos schien jahrhundertelang nicht anders denkbar denn als Erzählung von Kämpfern, Kriegern, Eroberern. [...] Im 20. Jahrhundert entstehen, oft im Widerspruch zu solcher Privatisierung, neue Formen, mit dem Krieg, der dieses Jahrhundert noch entsetzlicher traf als vorhergegangene, literarisch fertig zu werden: Dokumentation, Erlebnisbericht, Lautgedicht, Medienkritik, aber auch Schriften, in denen Kriegskameraderie als Alternative zur bürgerlichen Lebenswelt erscheint. Die Jugoslawienkriege der neunziger Jahre haben Europa auch außerhalb der unmittelbar betroffenen Gebiete erschüttert. Innerhalb der deutschsprachigen Literatur haben ich in den letzten Jahren nicht wenige Autoren mit zeitgenössischen Kriegen befaßt. Aus der Fülle von Texten greife ich drei nicht-fiktionale heraus; drei Reiseberichte, wenn auch höchst unterschiedlicher Natur, von Angehörigen verschiedener Generationen verfßt. Peter Handke ist ein Kriegskind, 1942 geboren; Juli Zeh, Jahrgang 1974, hat die Jugoslawienkriege als Jugendliche über die Medien mitbekommen, Peter Waterhouse, Jahrgang 1956, steht zwischen den beiden Generationen, sein Vater war sowohl im Zweiten Weltkrieg wie auch im Kalten Krieg in einer Weise aktiv, die für den Autor Beweggrund zu vielerlei Fragen ist.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Literatur; Deutsch; Jugoslawienbild
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  4. Sprachgewalt als Gewalt gegen die Sprache : zu Jelineks "Lust"

    Das Buch mit dem Titel 'Lust' trägt, im Unterschied zu den meisten Büchern Elfriede Jelineks, keine Gattungsbezeichnung. Vielleicht ist der Grund dafür, dass Jelinek sich mit 'Lust' sehr weit von gängigen Erzählformen entfernt hat. Während zuvor... mehr

     

    Das Buch mit dem Titel 'Lust' trägt, im Unterschied zu den meisten Büchern Elfriede Jelineks, keine Gattungsbezeichnung. Vielleicht ist der Grund dafür, dass Jelinek sich mit 'Lust' sehr weit von gängigen Erzählformen entfernt hat. Während zuvor erschienene Werke wie 'Die Ausgesperrten' und 'Die Klavierspielerin' noch auf Figurenpsychologie und Handlungskausalität zurückgreifen, verzichtet 'Lust' gänzlich auf die damit verbundenen Verfahren. Eine Kritikerin hat gemeint, in diesem Buch würden sieben Tage im Leben einer Kleinfamilie beschrieben. Das mag sein; beim Lesen geht aber jedes Gefühl für solche Zeiteinteilungen verloren, die Handlungsfragmente spielen in einem zeitlosen Präsens, und die Einteilung in 15 Kapitel - nicht etwa sieben - ist rein seriell. Dennoch wird in diesem Buch eine Geschichte erzählt, die sich sehr leicht zusammenfassen lässt. Die Bezeichnung "Roman" wäre durchaus gerechtfertigt.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Jelinek, Elfriede; Lust
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  5. Das Spiel von Nähe und Ferne Hiromi Kawakamis Roman "Manazuru" in interkultureller und intermedialer Perspektive

    Bei der 1958 in Tokyo geborenen Hiromi Kawakami, deren Erzählwerke seit einigen Jahren in mehrere Sprachen übersetzt werden und ein internationales Publikum erreichen, lässt sich kein unmittelbarer Einfluss nicht-japanischer Literatur feststellen.... mehr

     

    Bei der 1958 in Tokyo geborenen Hiromi Kawakami, deren Erzählwerke seit einigen Jahren in mehrere Sprachen übersetzt werden und ein internationales Publikum erreichen, lässt sich kein unmittelbarer Einfluss nicht-japanischer Literatur feststellen. Die Autorin gehört einer Generation an, die mit der fortschreitenden Globalisierung groß geworden ist und sich, vor allem mit Hilfe des Internets, an heterogenen Kulturgütern bedient. Andererseits fällt bei der Lektüre ihrer Werke auf, dass sowohl ihre Sprache als auch Themen und Motive spezifisch japanisch geprägt sind, ohne dass dies auf eine bewusste Entscheidung der Autorin zurückginge. Eine Besonderheit zeitgenössischer japanischer Literatur ist ihre Durchlässigkeit für Erzählweisen und Figuren der in diesem Land außerordentlich vielfältigen und beliebten Manga-Kultur. Die hier zunächst nur angedeuteten Merkmale von Kawakamis Erzählwerken und der Kontext, in dem sie erscheinen, legen es nahe, sie unter interkulturellen und intermedialen Gesichtspunkten zu betrachten. Es trifft sich, dass einer der herausragenden Manga-Autoren Japans 2008 in enger Kooperation mit Kawakami eine gezeichnete Version ihres sehr erfolgreichen Romans Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß (Originaltitel: Sensei no kaban) veröffentlichte. Für diese Ausgabe hat die Autorin zwei Kapitel hinzugefügt, in der ihre Neigung zu phantastischer Darstellung in Verbindung mit altjapanischen Überlieferungen besonders gut zum Ausdruck kommt. Kawakamis charakteristische Art, mit phantastischen Elementen umzugehen und gleichzeitig Szenen des japanischen Alltags in postindustrieller Zeit wiederzugeben, lässt sich aber noch besser an ihrem 2006 in Tokyo unter dem Titel Manazuru erschienenen dritten Roman studieren.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830); Literaturen anderer Sprachen (890)
    Sammlung: Passagen Verlag, Weimarer Beiträge
    Schlagworte: Kawakomi, Hiromi; Interkulturalität; Intermedialität
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