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  1. Berühren : Relationen des Taktilen in Literatur, Philosophie und Theater
    Erschienen: 26.01.2019

    Körper und ihre Sinneswahrnehmung gehören zu den Voraussetzungen von Literatur und, Philosophie; die Bestimmung ihrer Funktion zählt zugleich zu einer der schwierigsten und umstrittensten Aufgaben dieser Künste und Disziplinen. Der Komplex um das... mehr

     

    Körper und ihre Sinneswahrnehmung gehören zu den Voraussetzungen von Literatur und, Philosophie; die Bestimmung ihrer Funktion zählt zugleich zu einer der schwierigsten und umstrittensten Aufgaben dieser Künste und Disziplinen. Der Komplex um das Berühren, zu dem Haptik, Taktilität und Gefühl, Motorik, Sensorik und Affektivität gleichermaßen gehören, ist in der Körper- und Sinnesgeschichte notorisch von Vernachlässigung bedroht, hat in den Kultur- und Medienwissenschaften aber zuletzt neue Aufmerksamkeit erfahren. Philologische Ansätze befinden sich derzeit noch am Rand dieser Debatten, obwohl ihre Begriffe und Verfahren sogar als besonders 'berührungsaffin' gelten können. Genaue philologische Lektüren bieten die Möglichkeit, das je singuläre Verhältnis von Affektion und Sinnlichkeit und die Bedeutung des Tastsinns im Zusammenspiel mit anderen Sinnen zu erfassen. Philologische Verfahren können das metaphorische Potenzial des Berührens ebenso ausloten wie sein Verhältnis zum 'Realen'. Die Beiträge dieses Bandes zur europäischen Literatur, aber auch zur Philosophie von der Antike bis ins späte 20. Jahrhundert untersuchen das Berühren als relationale Figur, in der poetische Gestaltung und Materialität, Bildlichkeit und Buchstäblichkeit, Begreifen und Ergreifen, Anschauung und Affizierung in Beziehung treten. Im Zentrum stehen Fragen nach dem Verhältnis von Gemeinschaft und Individualität, von Literatur und Philosophie sowie nach der Funktion von Ansteckungs- und Distanzierungsverfahren in diesen Zusammenhängen. Dabei geraten gerade auch Wahrnehmungsräume in den Blick, die zumeist unter dem Primat des Visuellen verhandelt wurden. In Re- und Gegenlektüren schlagen die Beiträge eine Ausweitung der Sinnesbezüge vor.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Körperkontakt; Literatur; Philosophie; Theater
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  2. Philologie der Hand
    Erschienen: 26.01.2019

    Mit größter Selbstverständlichkeit spricht die Wissensgeschichte der Philologie von einer "Philologie des Ohrs" und einer "Philologie des Auges". Während sich die Ohrenphilologie in der Tradition des Phono(logo)zentrismus eingerichtet hat, beruft... mehr

     

    Mit größter Selbstverständlichkeit spricht die Wissensgeschichte der Philologie von einer "Philologie des Ohrs" und einer "Philologie des Auges". Während sich die Ohrenphilologie in der Tradition des Phono(logo)zentrismus eingerichtet hat, beruft sich die Augenphilologie darauf, dass Literatur als Schrifttum zunächst optisch wahrgenommen werden müsse, bevor aus gesehenen Texten auch gelesene würden. Wie verkürzt beide Schulen argumentieren, zeigt sich nicht nur an Schriftsystemen, die den Tastsinn adressieren, oder an Sprachformen, die sich wesentlich auf die Handgeste stützen. Ein näherer Blick auf die Geschichte der Literatur enthüllt, dass die vermeintlich klare Aufteilung des philologischen Territoriums zwischen Akustik und Optik deutlich komplexer ist, denn die Dyade Auge-Ohr unterliegt permanenten Triangulierungen durch die Hand. Der Beitrag zeichnet diese Dreiecksbeziehungen mit ‚Blick‘ auf drei vernachlässigte Paradigmen der Moderne nach: Die Poetik der Geste, die Poetik des Werkzeugs und die Poetik der Berührung. Im Zentrum stehen dabei Konzepte des russischen Formalismus, der konstruktivistischen Produktionsliteratur, der symbolistischen Lautlehre und der futuristischen Haptologie.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Hand; Philologie
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  3. Berührbarkeit : Krisen der Distanznahme bei Hans Blumenberg und Jacob Burckhardt
    Erschienen: 26.01.2019

    Der Artikel schlägt vor, die Frage nach dem Berühren indirekt, d.h. ausgehend von einer Unhaltbarkeit der Unbetroffenheit aufzugreifen. In 'Schiffbruch mit Zuschauer' diskutiert Hans Blumenberg den Verlust der Zuschauerposition als einen... mehr

     

    Der Artikel schlägt vor, die Frage nach dem Berühren indirekt, d.h. ausgehend von einer Unhaltbarkeit der Unbetroffenheit aufzugreifen. In 'Schiffbruch mit Zuschauer' diskutiert Hans Blumenberg den Verlust der Zuschauerposition als einen rezeptionsgeschichtlichen Umschlagpunkt. Entscheidend hierfür sind die von Jacob Burckhardt beschriebenen Aporien der Geschichtsschreibung im "Revolutionszeitalter". Ein Blick auf Burckhardts Metaphernkonstellationen kann zeigen, dass die beschriebene "Krisis" die Logik der großen historischen Instanzen gerade unberührt lässt. Demgegenüber lässt sich mit Blumenbergs bereits 1979 angekündigter 'Theorie der Unbegrifflichkeit' eine Variante möglichen Distanzverlusts erschließen, die sich keinem hintergründigen Spiel historisch wirksamer Kräfte, sondern der immanenten – und darin keineswegs ahistorischen – Destruktion der Leistung des Begriffs verdankt. Unter dem Titel der Berührbarkeit wird die Wiederkehr des Sinnlichen zunächst als eine Krise methodischer Sicherungen reformulierbar.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Burckhardt, Jacob; Blumenberg, Hans; Distanz; Tastwahrnehmung
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  4. "Fuß der Leidenschaft" : Vier Abschnitte zur Bodenhaftung des politischen Theaters
    Erschienen: 28.03.2019

    Für Aristoteles gleicht das Drama einem 'zóon', einem Lebewesen mit Anfang, Mitte und Ende. Gemeint sind Entstehung, Ausgestaltung und Abschluss der Handlungsstruktur, und zwar als 'psyché', als Seele, des Dramas. Aus einem Blickwinkel, der weniger... mehr

     

    Für Aristoteles gleicht das Drama einem 'zóon', einem Lebewesen mit Anfang, Mitte und Ende. Gemeint sind Entstehung, Ausgestaltung und Abschluss der Handlungsstruktur, und zwar als 'psyché', als Seele, des Dramas. Aus einem Blickwinkel, der weniger am 'dráma' und mehr an den körperlichen Dimensionen des Theaters orientiert ist, ließe sich Aristoteles’ Vergleich auch zur Frage nach einer Organologie des Theaters und ihrer politischen und sinnesphysiologischen Implikationen wenden. Darum geht es mir im Folgenden – für ein unterschätztes Organ: für die Füße.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Theater; Fuß; Organologie <Philosophie>; Tastsinn
    Lizenz:

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  5. Die Vertracktheit modischer Kommunikation
    Erschienen: 26.04.2019

    Unweigerlich stellen sich lebensweltliche Assoziationen ein, wenn der Begriff der Mode verwendet wird – man denkt an Kleidung, Autos, Haarfarbe, Accessoires, alle möglichen Lifestyle-Attribute. Wenn man Mode über diesen naheliegenden Kontext... mehr

     

    Unweigerlich stellen sich lebensweltliche Assoziationen ein, wenn der Begriff der Mode verwendet wird – man denkt an Kleidung, Autos, Haarfarbe, Accessoires, alle möglichen Lifestyle-Attribute. Wenn man Mode über diesen naheliegenden Kontext hinausdenkt und das vertrackte Konzept auf andere Lebensbereiche anwenden will, stellen sich drei Fragen. Erstens: Wie kann man modische Trends von anderen Entwicklungen abgrenzen? Was ist bleibender oder nachhaltiger Wandel und was ist eine temporäre Modeerscheinung, die eine zeitliche Begrenzung aufweist: ein "Strohfeuer"? [...] Zweitens die Frage der Übertragbarkeit: Wo gibt es modische Erscheinungen jenseits der Textilien? Gibt es so etwas in Wissenschaft, Kunst, Politik, Management, Medien und anderen Bereichen? [...] Drittens die sich aufdrängende Frage der Intensivierung: Gibt es gute Gründe dafür anzunehmen, dass sich modische Prozesse in einer spätmodernen Gesellschaft verstärken oder verbreiten?

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: LiTheS. Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie
    Schlagworte: Mode; Lebensstil; Langlebigkeit; Kulturwissenschaften; Individualisierung; Differenzierung; Konformität
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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