Stop making sense: Antonius versucht der allgemeinen Sinnlosigkeit Herr zu werden, indem er selbst nur noch sinnlose Dinge tut. Darum räumt er Mülltonnen auf. Als er jedoch keine Antwort auf die Frage findet, ob Mülltonnenkontrolle nicht vielleicht doch eine sinnvolle Tätigkeit sei, hört er sofort wieder auf damit. Renate hingegen möchte gerne verschwinden, weil sie ihr Leben so langweilig findet. Dabei ist gerade ihres recht angenehm. Doch bereitet es ihr keine Freude. Das ist die Gegenwart, ein heilloses Durcheinander. Die Vergangenheit war nicht besser, im Rückblick jedoch scheint sie wohlgeordnet, auch spielte Antonius in ihr nur eine Nebenrolle. Andere waren aktiver: sie kämpften um ihren Platz auf der Welt oder im Unternehmen; sie verfolgten ein verschwundenes Buch, das wieder aufgetaucht schien; sie waren verliebt oder gerade nicht; Eltern waren ermordet worden, Weltreiche gingen unter. Es war ziemlich viel los damals. Wo ist das alles hin? Und nun ist die Vergangenheit schon größer, als die Zukunft sein wird. „Die Sprache entfaltet eine mächtigen Sog, ist manchmal ganz umgangsprachlich, zum Beispiel: Dorothea ist wütend und denkt: "sie kann seine Fresse nicht mehr sehen," oder man liest, die Kellnerin klappt sich ein Danke ins Gesicht und schlurft wieder weg. Aber um ihre geschickte, komplexe Erzählstrategie und diese Lust am Wortwitz, am literarischen Spiel wirklich zu entdecken, muss man diesen Roman mindestens zweimal lesen. Das ist ganz große Literatur, dass man sich beim zweien Lesen überhaupt nicht langweilt, obwohl man die Story schon kennt. Welchem Autor gelingt das schon!“ (radiobremen.de)
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