Das Buch zeichnet erstmals ein integrales Bild der Klassischen Deutschen Philosophie nach Kant, das auch weniger prominente Positionen einbezieht und nicht einem teleologischen Deutungsmuster folgt, also nach einer Vollendungsgestalt dieser Philosophie fragt. Kants Forderung, die Philosophie als „System der reinen Vernunft“ auszuarbeiten, ist für die auf ihn folgende Generation von Philosophen – Reinhold, Fichte, Schelling, Hegel und die ,Frühromantiker‘ Novalis, Schlegel und Schleiermacher – bestimmend gewesen. Ihre Verwirklichung hat jedoch unter den Bedingungen von Jacobis Charakterisierung und Kritik der Philosophie Spinozas als eines Vernunftsystems gestanden. Diese Spannung gibt der Klassischen Deutschen Philosophie nach Kant ihre alle internen Unterschiede übergreifende Einheit. "Wenn die beiden Philosophieprofessoren Walter Jaeschke und Andreas Arndt den Text dieser Gemeinschaftspublikation einer akademischen Vorlesung zugrundelegten, hätten sie damit gut und gern Stoff für eine zweisemestrige Veranstaltung und zugleich die Aussicht auf regen Zulauf. Denn erstens handelt es sich bei dem Thema um einen unvergänglichen philosophiegeschichtlichen Klassiker, und zweitens ist der sprachliche Ton, mit dem die Autoren ihren Gegenstand ausbreiten, durchwegs auf Klarheit und Fasslichkeit gestimmt, wenngleich sie die mannigfachen, der Materie selbst geschuldeten Dunkelheiten nicht jederzeit beseitigen können... Für wen haben Andreas Arndt und Walter Jaeschke dieses Buch geschrieben? Gewiss nicht für den Leser, der rasch einmal Namen, Daten und Kernthesen abgreifen möchte. Eher wohl für den, der einige Voraussetzungen, vor allem langen Atem, mitbringt und den Wunsch hat, von Fachleuten, die über immense Quellenkenntnis verfügen, mit der schwierigen Materie vertrauter gemacht zu werden, als er es bis dato war" (literaturkritik.de). Platz 6 der NDR-Sachbücher des Monats Juni 2012
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