Enthält die Erzählungen: Das Examen, Ein Grenzfall, Die Mannschaft, Die Augenbinde, Die Schmerzen sind zumutbar, Die Strafe, Einstein überquert die Elbe bei Hamburg, Herr und Frau S. in Erwartung ihrer Gäste, Wie bei Gogol, Fallgesetze, Achtzehn Diapositive, Die Wellen des Balaton und Die Phantasie. Klappentext: Neben Themen und Szenerien, die dem Leser von Siegfried Lenz schon vertraut sind, tritt hier auch Neues ins Bild. In der Erzählung "Fallgesetze" ist das Meer, das seine Menschen prägt, ebenso Leitmotiv wie das Sportmilieu in "Die Mannschaft"; in beidem wird fortgesetzt, was schon seit den Romanen "Der Mann im Strom" und "Brot und Spiele" als Domäne von Lenz galt. Andere Geschichten lassen Lenz' jahrelange und fruchtbare Auseinandersetzungen mit den Problemen der Macht und ihrer Ausübung nachklingen. Doch die Angst des illegal eingeschleusten Gastarbeiters in "Wie bei Gogol", die Erkenntnis, daß Gleiches, unter verschiedenen Gesichtswinkeln betrachtet, an Gleichheit einbüßt; "Achtzehn Diapositive", endlich die Frage nach der Identität des Menschen und ihrer Vertauschbarkeit, gestellt in der Dialogszene "Herr und Frau S. in Erwartung ihrer Gäste": das sind neue Töne. Sie klingen auch in der Rahmenerzählung "Die Phantasie" an, dem letzten und gewichtigsten Stück dieses Bandes; hier wird nicht Realität prüfend abgeklopft, es geht vielmehr um die erstaunliche Vielfalt der Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen. Einen weiteren Beweis für diese Vielfalt liefert auch die Titelgeschichte "Einstein überquert die Elbe bei Hamburg": eine Hafenszene, seltsam relativiert und dann wieder in die Realität des Alltags entlassen durch die Anwesenheit Einsteins, eines Mannes also, der, wie Siegfried Lenz in seinen Erzählungen, "selbst bestimmt, was eine Tatsache ist".
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