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  1. Zensur der Zensur : zur Theorie des Surrealismus
    Erschienen: 22.12.2011

    „Ich will zu diesem Vorkommnis aus dem psychischen Binnenleben das Seitenstück aus dem sozialen Leben suchen.“ Mit diesem Satz gelangt [Sigmund] Freud zum Begriff der Zensur und kann dann all dessen Ausdruckskraft nutzen – Unterdrückungsinstanz... mehr

     

    „Ich will zu diesem Vorkommnis aus dem psychischen Binnenleben das Seitenstück aus dem sozialen Leben suchen.“ Mit diesem Satz gelangt [Sigmund] Freud zum Begriff der Zensur und kann dann all dessen Ausdruckskraft nutzen – Unterdrückungsinstanz unangenehmer Wahrheiten, Zwang zur Mäßigung und Verstellung –, um seine neue psychologische Entdeckung zu erläutern: „eine bis ins einzelne durchzuführende Übereinstimmung zwischen den Phänomenen der Zensur und denen der Traumdeutung“. [André] Breton verdankt Freuds Zensurbegriff den entscheidenden Anstoß. Sein Programm des Surrealismus besteht im wesentlichen darin, traditionelle sprachreligiöse Idee auf moderne und provokante Art neu zu formulieren – und Freuds Zensurbegriff ist es, der dabei die Modernität und Provokation ausmacht. Die ‚écriture automatique’ folgt der literarisch-religiösen Idee von der sich selbst sagenden, sich selbst schreibenden Wahrheit. Die wichtigen Texte haben keinen Verfasser, heißt es, jedenfalls nicht einen Menschen bei wachem Verstand, sondern sind Offenbarungen aus göttlicher Quelle oder, sprachreligiös gewendet, der Sprache selbst.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
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  2. Assoziativ, konsekutiv, parasitär : Formen und Funktionen der Intertextualität bei Durs Grünbein
    Erschienen: 23.11.2011

    (...) [W]er so aus der Lyrikgeschichte heraus dichtet wie Grünbein, der gerät in den Verdacht, Philologenpoesie zu fabrizieren. Und das ist kein Ruhmestitel mehr. Es ist vielmehr die Groteske des puer senex, die Mischung aus Un- und Überreife. Hier... mehr

     

    (...) [W]er so aus der Lyrikgeschichte heraus dichtet wie Grünbein, der gerät in den Verdacht, Philologenpoesie zu fabrizieren. Und das ist kein Ruhmestitel mehr. Es ist vielmehr die Groteske des puer senex, die Mischung aus Un- und Überreife. Hier hat einer viel gelesen, und er zeigt es gern. Um dieses Problem der Grünbeinschen Lyrik frei von aller Küchenpsychologie und auch möglichst frei von Geschmacksfragen zu erörtern, hilft der dtrukturalistische Begriff ‚Intertextualität’, d.h. der Bezug auf vorausliegende literarische und auch nicht-literarische Texte, ein hervorstechendes Kennzeichen von Grünbeins Lyrik. (...)[Grünbergs Gedichte mobilisieren] die Literaturgeschichte, um ihre eigene Gegenwart zu erreichen. Ob ihnen dabei nur noch ein philologisches Publikum folgt, wäre an den – allerdings öffentlich nicht zugänglichen – Verkaufszahlen seiner Bücher abzulesen. Als Indiz, dass es nicht nur Philologen sind, kann die Beobachtung gelten, dass Grünbein in Reich-Ranickis Lyrik-Kanon vorkommt.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    ISBN: 978-3-8253-5528-9
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Intertextualität; Lyrik; Grünbein, Durs
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  3. Grund und Ankunft : Ernst Meisters Gegenbilder zu Rimbaud
    Erschienen: 23.11.2011

    (...) [Die Literaturgeschichtsschreibung beherrscht wie niemand anders] die Kunst, das, was sich in ihrer Küche daran zusammenbraut, zum Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung zu läutern. So beschreibt sie die falsche Nachrede, die bei ihr in... mehr

     

    (...) [Die Literaturgeschichtsschreibung beherrscht wie niemand anders] die Kunst, das, was sich in ihrer Küche daran zusammenbraut, zum Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung zu läutern. So beschreibt sie die falsche Nachrede, die bei ihr in Umlauf kommt, unter dem Hoheitstitel des Mythos, bietet Mythographie als Darstellung hausgemachter Gerüchte. In der neueren Literaturgeschichte ragt dafür ein Beispiel vor allen anderen eindrucksvoll heraus. Es ist eine Arbeit, die philologische Buchhaltertugenden mit kriminalistischer Spür- und Anklagelust verbindet und eine Bibliografie als Verbrechenstagebuch phantastischer Nachrede verfaßt: „Le mythe de Rimaud“ von René Etiemble. (...) [Die] Diskrepanz zwischen den Gerüchten und den Gedichten herrscht auch in dem Kapitel der Literaturgeschichte, das hier aufgeschlagen wird, in Ernst Meisters Verhältnis zu Rimbaud. Sie ist zugleich Diskrepanz zwischen den Gerüchten und den Gedichten von Meister, genauer: zwischen dem, was Meisters Selbstkommentare sagen, und dem, was seine Gedichte zeigen.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    ISBN: 3-89086-859-2
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
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