In diesem Beitrag wird gezeigt, mit welchen Techniken eine Dichterin im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts populär gemacht wurde. Pressburger Lehrer, Literaturkritiker und Herausgeber Karl Weiß Schrattenthal nahm sich einer, bis daher unbekannten Dichterin Johanna Ambrosius Voigt an und ihr Werk verzeichnete einen unerwarteten Erfolg. Johanna Ambrosius Voigt war eine Bäuerin, die fähig war, mit ihren Gedichten das Publikum zu bezaubern. Bei dieser Analyse werden die Daten, die die Dichterin dem Herausgeber selbst zur Verfügung stellte, mit denen, die von dem Herausgeber im Vorwort für die Gedichtsammlung benutzt wurden, verglichen, und auf die Besprechungen der Gedichtsammlung in der Presse eingegangen. Bei den Rezensionen konzentrierte ich mich auf einige sich oft wiederholende Motive, unter anderem Anfänge der Dichtung, die Zuordnung der Autorin, usw. Im nächsten Schritt suche ich eine mögliche Erklärung für den großen Erfolg der Gedichtsammlung von Johanna Ambrosius (45 Ausgaben). War es die Wirkung des überzeugend geschriebenen Vorwortes, das Mitleid erregte? Oder die Quantität der literarischen Kritiken? Die steigende Popularität und Wirkung von Ambrosius' Werk beweist die Analyse des früheren und des späteren Vorwortes von Schrattenthal, mit denen der Herausgeber die verschiedene Ausgabe von Ambrosius'
Gedichten versehen hat. This paper tries to reconstruct the circumstances which might have caused the success of the poet Johanna Ambrosius Voigt. She was an ordinary peasant from the surroundings of Königsberg. She had contacts with the editor and literary critic from Pressburg Karl Weiss Schrattenthal who later became her publisher. Her anthology of poems had 45 editions. It was even translated into English and was published also in USA. This paper examines the reasons for this success mainly with the help of an analysis of historical sources. The primary sources are the letters written by Johanna Ambrosius to her publisher, Schrattenthal's foreword to her anthology of poems, contemporary critics of her work, and the correspondence of K. W. Schrattenthal with other critics. The focus is mainly on the recurring motives in the primary sources, as for example: social background, poverty, read books, assignment to a literary tradition and others. The writer's popularity is demonstrated also by studying the changes that occurred in particular editions of her anthology of poems.
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