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  1. Vom Gott zum Schriftsteller : Thomas Carlyles Helden-Panorama
    Erschienen: 02.10.2019

    Verkleidung und Entstellung, Verfälschung und Verfremdung gehören ebenso zu Carlyles intellektuellen Techniken wie Übertreibung und Provokation. Auch sein größter Coup - die gut besuchten und mit viel Beifall bedachten Vorlesungen "On Heroes,... mehr

     

    Verkleidung und Entstellung, Verfälschung und Verfremdung gehören ebenso zu Carlyles intellektuellen Techniken wie Übertreibung und Provokation. Auch sein größter Coup - die gut besuchten und mit viel Beifall bedachten Vorlesungen "On Heroes, Hero-Worship, and the Heroic in History" (1840) - sind vor diesem Hintergrund zu betrachten: Sie überzeugten nicht aufgrund ihrer sachlichen Argumentation, sondern Carlyles affektive Hingabe an sein eigenes kulturkritisches Ressentiment riss die Zuhörer mit. Seine Zeitgenossen wollte Carlyle davon überzeugen, dass im Erkennen der wahren Helden und ihrer Verehrung die einzige Möglichkeit zur Rettung bestünde - eine These mit großer Wirkung, für deren Propagierung er sein ganzes rhetorisches Talent einsetzte. In den Vorlesungen "On Heroes, Hero-Worship, and the Heroic in History" (1840) entwarf Carlyle vor den Augen seiner Zuhörer ein beeindruckendes Panorama des Heldentums, das überraschende Figuren aufweist. Nicht nur Götter, Propheten und Könige, sondern auch Poeten, Priester und Schriftsteller gehören Carlyles Elysium an.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); bookPart
    Format: Online
    ISBN: 978-3-86599-316-8
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Schlagworte: Carlyle, Thomas; On heroes, hero-worship, and the heroic in history; Held; Heldenverehrung; Schriftsteller; Kulturkritik
    Lizenz:

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  2. Jeanne und Marianne : Heroine der Nation und Schutzpatronin der Medien
    Autor*in: Macho, Thomas
    Erschienen: 02.10.2019

    Weibliche Vorbilder und Kulturheroinnen sind selten, besser gesagt: Sie gehören zum Personal mythischer Narrationen. Doch im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts, zur Zeit der Hussitenkriege, avancierte ein Bauernmädchen aus dem Dorf Domrémy in... mehr

     

    Weibliche Vorbilder und Kulturheroinnen sind selten, besser gesagt: Sie gehören zum Personal mythischer Narrationen. Doch im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts, zur Zeit der Hussitenkriege, avancierte ein Bauernmädchen aus dem Dorf Domrémy in Lothringen zum weiblichen Vorbild schlechthin. [...] Während Jeanne in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorwiegend als historisches, danach auch als mystisch-religiöses Bildmotiv oder als Monument reüssierte, rückte sie spätestens nach dem Ende des zweiten Kaiserreichs und dem Deutsch-Französischen Krieg als nationaler Topos in den Vordergrund. [...] Am 16. Mai 1920 wurde Jeanne d'Arc heiliggesprochen; die von Stimmen geleitete Analphabetin wurde zur Schutzpatronin der Medien, der Telegraphie und des Rundfunks erklärt. Seither zirkuliert sie als transnationale Heldin der Sendungen und Übertragungen: Die vielfältige Wirkungsgeschichte der Jungfrau von Orléans hat sich in der Moderne weder auf Frankreich oder auf ein bestimmtes politisches Programm beschränkt, noch auf Kunstgattungen oder bestimmte Medien. [...] Trotz (oder vielleicht gerade wegen) dieses beispiellosen Erfolgs ist das Mädchen aus Lothringen eine politisch umkämpfte Persönlichkeit geblieben, die vom Front National Jean-Marie Le Pens ebenso beansprucht werden kann wie umgekehrt von der Linken, die den visuellen Topos der bewaffneten Jungfrau bald mit dem Bild der revolutionären Marianne in Verbindung brachte.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); bookPart
    Format: Online
    ISBN: 978-3-86599-316-8
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Schlagworte: Jeanne d'Arc; Nationalheldin; Nationalbewusstsein; politische Identität; Marianne, fiktive Gestalt; Personifikation; Frankreich
    Lizenz:

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  3. "Helden der Wissenschaft" : Formen und Funktionen der Heroisierung des Gelehrten
    Erschienen: 07.10.2019

    Andrea Albrecht zeichnet in ihrem Beitrag, ausgehend von punktuellen Textbelegen, eine Skizze der unterschiedlichen diskursiven Verbindungen, die sich in der Rede vom "Held der Wissenschaft" abbilden können. In einem ersten Schritt wird zunächst das... mehr

     

    Andrea Albrecht zeichnet in ihrem Beitrag, ausgehend von punktuellen Textbelegen, eine Skizze der unterschiedlichen diskursiven Verbindungen, die sich in der Rede vom "Held der Wissenschaft" abbilden können. In einem ersten Schritt wird zunächst das konnotative Umfeld nachgezeichnet, in dem sich die Rede vom "Held der Wissenschaft" situieren und etwa vom "Märtyrer der Wissenschaft" abgrenzen lässt (I). Die folgenden Abschnitte versammeln und analysieren Textbeispiele, in denen Heroismus und Wissenschaft auf unterschiedliche Weise verknüpft werden. Denn die Attribuierung eines wissenschaftlichen Akteurs als "Held" kann wörtlich genommen werden, sie kann aber auch metaphorisch sein oder auf die positive (oder auch negative, mitunter ironische) Auszeichnung von generellen oder auch speziellen Gemeinsamkeiten von Gelehrtentum und Heldentum hinauslaufen. Je nach argumentativer Absicht und Funktion kann man dabei symbiotisch verbindende (II), metaphorisch-analogisierende (III und IV), generalisierende und subsumierende Zuschreibungen (V) unterscheiden. Eine Grenzfigur stellen faktische Zuschreibungen dar, die aus einem zunächst metaphorischen Vergleich auf tatsächliche Übereinstimmungen des Verglichenen schließen (VI). Insgesamt aber sind es diese Koordinaten, die eine historische Perspektivierung des Themas mitbestimmen oder dieser vorausgehen müssten (VII).

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); bookPart
    Format: Online
    ISBN: 978-3-86599-316-8
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Schlagworte: Held; Wissenschaftler; Gelehrter
    Lizenz:

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  4. Dichter Fürsten Denkmäler : Zur Genealogie des sowjetischen Kulturheros
    Erschienen: 07.10.2019

    Im geographischen Areal der ehemaligen Sowjetunion existiert ein fast dreihundertjähriges Wechselverhältnis zwischen dem Feld der Macht und dem Feld der Literatur (und Kunst). Das "Denkmal" fungiert als Medium dieses Wechselverhältnisses, als ein... mehr

     

    Im geographischen Areal der ehemaligen Sowjetunion existiert ein fast dreihundertjähriges Wechselverhältnis zwischen dem Feld der Macht und dem Feld der Literatur (und Kunst). Das "Denkmal" fungiert als Medium dieses Wechselverhältnisses, als ein Relais, das das Oszillieren des Heroischen zwischen dem Politischen und dem Künstlerischen, vom Staatslenker zum Künstler und zurück ermöglicht. Im Folgenden verfolgt Zaal Andronikashvili die Entstehung und Rezeption des Kulturheros aus und im Denkmal in fünf Schritten. Im ersten Schritt geht er auf die Aporien des Denkmals als eines absolutistischen Repräsentationsmediums ein. Der absolutistische Monarch ist zwischen dem Anspruch auf die ewige Präsenz und der nekrotischen Semantik des Denkmals hin- und hergerissen: er ist einerseits lebendig und immer präsent, andererseits erhebt er diesen Anspruch in und durch die Maske verstorbener Heroen. Im zweiten Schritt geht er den Konsequenzen nach, die die Einführung monarchischer Repräsentationsformen im Medium der Vollplastik im orthodoxen religionskulturellen Kontext hat: Sie setzt ikonoklastische Ressentiments frei und aktualisiert idolatrische Gefühle. Das Denkmal wird semantisch mit den Qualitäten des ambivalenten - sowohl heil- als auch unheilspendenden - Heros aufgeladen. Im dritten Teil untersucht Andronikashvili die künstlerische Kritik an solchen absolutistischen Repräsentationsformen sowie Fragen der Repräsentierbarkeit eines Künstlers am Beispiel der Denkmal-Gedichte von Aleksandr Puškin. Diese ist zugleich ikonoklastisch und ikonodul. Als ikonoklastische Kritik prangert sie das Gemachte, Künstliche, Tote der Repräsentation an. Der Künstler eignet sich aber auch monarchische Repräsentationsformen an, selbst wenn er sie sakral (freilich nicht im religiösen Sinne, sondern als Freiheitskampf) umdeutet. Dadurch begründet der Künstler einerseits einen vom Monarchischen unabhängigen politisch-poetischen Raum, andererseits übernimmt er sowohl die heilspendende als auch die nekrotische Semantik des Heros. Im vierten Teil verfolgt Andronikashvili die Transformation der künstlerischen Rezeption des Denkmals als Metapher zum tatsächlichen Denkmal des Künstlers im Russland des 19. Jahrhunderts. Im letzten Schritt wird gezeigt, wie die ikonoklastische Rezeption der Avantgarde den Künstler von seinem (metaphorischen) Denkmalpostament stürzt und das Künstlerische im Zuge der Oktoberrevolution wieder dem Politischen unterordnet. Die dadurch entstandene Leerstelle des Künstlerischen wird wiederum von der politischen Führer-Repräsentation gefüllt, die nicht nur die Erbschaft monarchischer Repräsentation, sondern auch die der kulturheroischen Repräsentation antritt.

     

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  5. Kulturheros und Parteilichkeit : Geschichte und Genealogie der Luther-Verehrung am Beispiel ausgewählter Reformationsjubiläen
    Autor*in: Bremer, Kai
    Erschienen: 07.10.2019

    Luther war nicht nur zu Lebzeiten, sondern weit über seinen Tod hinaus eine Instanz, die wie wenige andere Kirchenleute nicht nur in religiöser Hinsicht, sondern umfassend als moralische, gesellschaftliche, politische und nationale Instanz galt.... mehr

     

    Luther war nicht nur zu Lebzeiten, sondern weit über seinen Tod hinaus eine Instanz, die wie wenige andere Kirchenleute nicht nur in religiöser Hinsicht, sondern umfassend als moralische, gesellschaftliche, politische und nationale Instanz galt. Anknüpfend an diese immense Bedeutung Luthers für die deutsche Kulturgeschichte, soll im vorliegenden Aufsatz die Geschichte dieser dezidiert deutschen Heroisierung bis in die Gegenwart nachgezeichnet werden. [...] Um diesen Prozess historisch zu begreifen, ist es zunächst erforderlich bis zu Luthers Selbststilisierungen und bis zu den Anfängen der Lutherverehrung zurückzugehen, um eine Genealogie des Heros Luther zu entwickeln. Nach einigen einleitenden Überlegungen dazu (1.) wird es (2.) am Beispiel des Reformationsjubiläums 1617 um die Frage gehen, wie kulturelle Heroisierung kulturelle Anti-Heroisierung und damit Parteilichkeitsbildung bedingen kann. Im Anschluss (3.) wird die Frage erörtert, wie durch gezieltes Anknüpfen an bestimmte Momente der Reformation auf dem Wartburgfest 1817 versucht wurde, der Parteibildung der freiheitlich-nationalen Bewegung in Deutschland eine kulturelle Dimension zu geben. Schließlich wird (4.) nach der Gegenwart und Zukunft des Heros Luther gefragt. Da die Deutung Luthers als Heros, wie wir sehen werden, eng einherging mit der Herausbildung des Nationalbewusstseins in Deutschland, steht zu vermuten, dass der Heros Luther in den letzten Jahrzehnten ins Wanken geraten ist. Ob dem so ist oder ob das heroische Konzept fortbesteht, wird dabei und den Beitrag abschließend ebenfalls zu erörtern sein.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Teil eines Buches (Kapitel); bookPart
    Format: Online
    ISBN: 978-3-86599-316-8
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL)
    Schlagworte: Luther, Martin; Held; Heroisierung; Rezeption; Reformation; Reformationsjubiläum; Nationalbewusstsein; Heros; Selbstdarstellung; Wartburgfest
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