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  1. Dramaturgie der Vertauschung : Achim von Arnims "Die Päpstin Johanna"
    Autor*in: Japp, Uwe
    Erschienen: 17.11.2008

    Man muß betonen, daß das Paradies in der Päpstin Johanna, so sehr die Reden und Lieder dem Himmel zustreben, innerweltlich konstituiert ist. Auch in diesem Sinne ist Arnims Stück Welttheater. In der fünften Periode wird ein Vorzug der Dichtung darin... mehr

     

    Man muß betonen, daß das Paradies in der Päpstin Johanna, so sehr die Reden und Lieder dem Himmel zustreben, innerweltlich konstituiert ist. Auch in diesem Sinne ist Arnims Stück Welttheater. In der fünften Periode wird ein Vorzug der Dichtung darin gesehen, daß sie es erlaube, „das große Leben der Welt zu ahnen“. Gemeint sind die Bewandtnisse der Staaten, Länder und Völker, in die die Schicksale der einzelnen verflochten sind, also die ganze Welt. Für diese Welt entscheidet sich Johanna, nachdem sie das Angebot ihrer überirdischen Mutter, „zum Elemente“ zurückzukehren, abgelehnt hat, mit den Worten: „So nimm mich Welt mit allem deinem Weh [...].“ Tatsächlich weitet sich der Horizont des Stücks im Fortgang der Handlung erheblich: von der Gelehrtensatire zur Epideiktik der Mächtigen, wie man mit einer gewissen Verkürzung sagen könnte. Immerhin trifft zu, daß die Intrige des Teufels nicht durch die Reue einer Jungfrau allein abgewendet werden kann, da es hierzu vielmehr auch der Einmischung des neuen Papstes und eines veritablen Königs und Kaisers (in sukzessiver Personalunion) bedarf. Die Konfiguration des Welttheaters ist ausschweifend, viele Sphären und Formen (und Vertauschungen) umfassend. Mit Arnims Päpstin Johanna verhält es sich, wie zum Teil schon gesehen, so, daß sich Erzählung und Figurenrede in charakteristischer Mischung abwechseln; weiterhin so, daß die Erzählung eingelagerte Märchen und Legenden kennt, während die Figurenrede sich immer wieder in Gedichte, Gebete und Lieder "verwandelt". Die für die Konfiguration des Welttheaters schlechthin typische Überschreitung der dramatischen Form in Richtung auf die epische und lyrische Verselbständigung der Teile hat Tieck mit Rücksicht auf seinen in mehr als einer Hinsicht maßgeblichen Kaiser Octavianus ausgesprochen: „Da Handlung nur ein Theil des Gedichtes seyn sollte, so sind der lyrischen Ergüsse viele, und die Erzählung wird, vorzüglich im ersten Theil, mehr wie einmal selbständig.“ So könnte man auch über Arnims Päpstin Johanna sagen; mit dem Zusatz, daß sie Verselbständigung in Teilen noch weiter geht.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Arnim; Achim von
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  2. Vision und Verhör : Kleists "Käthchen von Heilbronn" als Drama der Unterbrechung und Scham
    Erschienen: 17.11.2008

    Um die Aporien des gegen 1800 konzeptionalisierten Liebesprogramms vorstellen zu können, greift Heinrich von Kleist auf literarisch vermittelte Visionserfahrungen zurück. Die visionär im Wechselblick sich ereignende, scheinbar ideale Kommunikation... mehr

     

    Um die Aporien des gegen 1800 konzeptionalisierten Liebesprogramms vorstellen zu können, greift Heinrich von Kleist auf literarisch vermittelte Visionserfahrungen zurück. Die visionär im Wechselblick sich ereignende, scheinbar ideale Kommunikation zwischen Käthchen und dem Grafen Wetter vom Strahl wird im entscheidenden Moment unterbrochen. Achim von Arnim hat Kleists „Lust [...] an aller Quälerei seiner poetischen Personen“ beklagt, und Goethe tadelte die „Gewaltsamkeit“ seiner Motive. Die fatale Unterbrechung der Liebesbegegnung führt zu einer permanenten, abwegigen und oftmals verkehrten Wiederholung, zu dem immer wieder unternommenen Versuch Käthchens, den Wiedererkannten zum Wiedererkennen zu bewegen und zu dem nicht weniger permanenten Versuch des Grafen, dies zu vermeiden. Daß Kleist ausgerechnet das Verhör mit seiner im Laufe des 18. Jahrhunderts modernisierten Befragungstechnik aufgreift, um das als wahnhaft eingestufte, extrem sonderbare Verhalten Käthchens mit Mitteln aufklärerischer „Wahrheitserforschung“ zu ergründen, mag als Beleg seiner Vorliebe für bizarre Konstellationen gelten. Denn es war absehbar, daß sich der durch die Vision bedingte „versteckte(n) Sachverhalt“ im Prozeßverfahren mehr verhüllte als enthüllte. Dem entspricht, daß im 1. Akt der Buchfassung von Kleists Käthchen von Heilbronn Elemente des in der Vision Verkündeten in dem Moment auftauchen, als die Unterminierung und Inversion des Verhörs einsetzen.

     

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Kleist; Heinrich von
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  3. Wer ist Herr C. in Kleists "Über das Marionettentheater"?
    Autor*in: Kanzog, Klaus
    Erschienen: 17.11.2008

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    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Kleist; Heinrich von; Marionettentheater
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  4. „Verschwörung der Gelehrten“? : die Brüder Grimm und die Romantik
    Erschienen: 17.11.2008

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    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Grimm; Jacob; Grimm; Wilhelm
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  5. Kulturhermeneutik als Kulturpoetik : Friedrich Schlegels Über das Studium der griechischen Poesie
    Erschienen: 17.11.2008

    Die kulturhermeneutische Relektüre wie die kulturpoetologische Ziel-Lesart Schlegels sind Bestandteil eines von Enthusiasmus methodisch wie darstellerisch getragenen „Studiums“, das seiner Anlage nach nicht stillgestellt werden kann und deshalb... mehr

     

    Die kulturhermeneutische Relektüre wie die kulturpoetologische Ziel-Lesart Schlegels sind Bestandteil eines von Enthusiasmus methodisch wie darstellerisch getragenen „Studiums“, das seiner Anlage nach nicht stillgestellt werden kann und deshalb unabschließbare Formierungs- und Ausgleichsbewegungen installiert. Das beinhaltet eine systematische Sperrigkeit, wenn nicht Unverfügbarkeit von Wissen und Poiësis, begründet aber den möglichen Progress der "Modernen". Sie lernen kulturhermeneutisch, sich einfühlend in einer Geschichte steter Annäherung eine mobile Erfahrung des immer schon Anderen zu verschaffen, um es kulturpoetisch neu zu formieren. In die biblische Typologie von der Erfüllung des Buchstabens durch den Geist gefasst, bildet Schlegel im Aphorismus diesen generischen Weg zwischen der buchstäblichen Lesbarkeit der griechischen Kultur und ihrer intellektuell sich öffnenden Einholung durch die "Modernen" bündig ab: „In den Alten sieht man den vollendeten Buchstaben der ganzen Poesie: in den Neuern atmet man den werdenden Geist.“

     

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    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Schlegel, Friedrich von; Poetik; Hermeneutik
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