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  1. "Weil dein Vater ein Jud ist." : Flucht und Exil in der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur nach dem Zweiten Weltkrieg

    Themen wie Antisemitismus, Exil, Flucht oder Vertreibung wurden in der deutschsprachigen und vor allem in der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur nach dem Zweiten Weltkrieg relativ spät und nur sehr zögerlich aufgegriffen. Das hängt sehr... mehr

     

    Themen wie Antisemitismus, Exil, Flucht oder Vertreibung wurden in der deutschsprachigen und vor allem in der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur nach dem Zweiten Weltkrieg relativ spät und nur sehr zögerlich aufgegriffen. Das hängt sehr stark mit dem damaligen politischen Klima zusammen. Die meisten ÖsterreicherInnen fühlten sich als erste Opfer von Hitlers Annexionspolitik, die jüngste Vergangenheit wurde weder in der Öffentlichkeit, in der Literatur, noch in Schulen thematisiert, sondern meist verschwiegen und verdrängt. Vor allem der Kinder- und Jugendliteratur wurde die Aufgabe zugesprochen, eine heile Welt zu schaffen – vorrangig für jene Kinder, die den Krieg selbst miterlebt hatten. Dabei richtete sich der Fokus auf jene, die während der NS-Zeit in Österreich verblieben waren und nicht auf jene, die selbst von Anfeindungen aller Art betroffen waren. AutorInnen, die aus eigener Erfahrung berichten hätten können, waren noch nicht in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt bzw. wurden auch nicht eingeladen, wieder zurückzukommen. In diesem Klima gab es kaum einen Markt für Kinderund Jugendbücher, die von einer Realität berichteten, die damals und auch lange nach Kriegsende kaum jemand hören wollte. Ein Beispiel dafür ist Mira Lobes Insu-pu. Die Insel der verlorenen Kinder. Das Buch war bereits im Exil verfasst worden und erschien zunächst 1948 in Tel Aviv. In der ursprünglichen Form weist es direkte Verbindungen zu Vertreibung und Exil auf, die in den deutschen Versionen ab 1951 verschwinden. In der Originalversion ist zu lesen, dass eine Kindergruppe aus einem bombengefährdeten Gebiet per Schiff evakuiert wird. In den späteren Ausgaben fehlt dieser Bezug zur Realität. Die Kinder geraten zufällig auf eine Insel, wo sie aus eigener Kraft einen Kinderstaat aufbauen und das eigene Überleben sichern. Der historische Bezug wurde damit gelöscht und mit ihm auch die Chance, sich in der Kinder- und Jugendliteratur kritisch mit der eigenen Vergangenheit zu befassen. Österreichischen AutorInnen wie Alex Wedding, Fred Wander oder der aus politischen Gründen ins Exil gegangenen Hermynia Zur Mühlen, die 1945 in ihrem Buch Little Allies Flüchtlingskinder aus 14 Nationen einander ihre Märchen erzählen lässt, wurden eher in der DDR als in ihrem Heimatland Österreich eine Stimme gegeben. ...

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Bibliotheks- und Informationswissenschaften (020); Bildung und Erziehung (370); Literatur und Rhetorik (800); Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Lizenz:

    publikationen.ub.uni-frankfurt.de/home/index/help

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  2. Doing Age : von der Relevanz der Age Studies für die Kinderliteraturforschung Doing age : on the relevance of age studies for children's literature studies
    Erschienen: 01.12.2019

    Wer sich mit Kinderliteratur aus wissenschaftlicher Perspektive befasst, kommt nicht umhin, über age nachzudenken. Age spielt in seinen vielen Formen und Facetten im gesamten System Kinderliteratur eine entscheidende Rolle. In Fundamental Concepts of... mehr

     

    Wer sich mit Kinderliteratur aus wissenschaftlicher Perspektive befasst, kommt nicht umhin, über age nachzudenken. Age spielt in seinen vielen Formen und Facetten im gesamten System Kinderliteratur eine entscheidende Rolle. In Fundamental Concepts of Children’s Literature Research beschreibt Hans-Heino Ewers den Beginn der Kinderliteratur als den Moment, in dem Kinder als die Adressaten eines Textes benannt werden (vgl. Ewers 2009, S. 10). Perry Nodelman geht in seinem Buch The Hidden Adult der Frage nach, warum Texte an Kinder adressiert werden und rückt Konstruktionen von Kindern als besonderer, literarischer Nachrichten bedürfend in den Fokus. The act of addressing a literary message to children is often regarded as the genesis of children’s literature. Consequently, age concepts play a role in how children’s literature criticism constructs the recipients of this specific literary communication and assesses its literary messages. Additionally, age constructions shape the characterisation of literary characters and narrative structures of children’s literature. Therefore, this article posits that findings of Age Studies and Childhood Studies should be integrated into children’s literature theory. Recognising the importance of age for the analysis of children’s literature demands an understanding of age as an identity category (comparable to the categories of race, class and gender). In the vein of Judith Butler’s discussion of gender, this article claims that age identity is a form of performativity, which naturalises concepts of age via the repetition of age acts. Correspondingly, children must perform their childhood and make themselves intelligible as children. Children’s literature, in this conceptualisation, is at the forefront as a repository for and discursive producer of socially and culturally sanctioned ways ›to do‹ childhood (and other age roles). The act of buying or reading a children’s book can be defined as a way of ›doing‹ young age. Reading children’s literature thus makes the child intelligible as child.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    ISBN: 978-3-9821241-0-0
    DDC Klassifikation: Bildung und Erziehung (370); Literatur und Rhetorik (800)
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  3. Seiten aufschlagen. Saiten anschlagen : Formen und Funktionen eines literarischen Soundtracks Open the book, strike up the music : forms and functions of a literary soundtrack
    Autor*in: Lexe, Heidi
    Erschienen: 01.12.2021

    Zu den bitteren Erfahrungen einer Corona-Erkrankung kann der Verlust des Geschmackssinns gehören. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Menschen auch aufgrund vorangegangener Geschmackserfahrungen schmecken können. Kann der Geschmack eines Gerichts im... mehr

     

    Zu den bitteren Erfahrungen einer Corona-Erkrankung kann der Verlust des Geschmackssinns gehören. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Menschen auch aufgrund vorangegangener Geschmackserfahrungen schmecken können. Kann der Geschmack eines Gerichts im Gehirn erinnernd abgerufen werden, ist es also möglich zu schmecken, obwohl der Geschmackssinn (temporär) verloren gegangen ist? Ein solches Aufrufen sinnlicher Erfahrungen ist integrativer Bestandteil rezeptionsästhetischer Lektüreaspekte und kann die Bereiche aller Sinneskanäle umfassen: Wird eine innerdiegetische Saite angeschlagen, überträgt sich der Klang aufgrund von Erfahrungswerten in unsere Wahrnehmung... This article is based on the premise that literary texts exhibit a diversity of sounds that are not audible in the strict sense of the word. Instead, the literary sound experience is delegated to readers’ imaginations. It is only during the reading process that, depending on the readers’ experiences, sounds can be made ›audible.‹ Within the text, sounds are evoked by different literary devices. These include the use of literary soundtracks, which are generated when individual (pop) songs are quoted or alluded to in the text or the paratext. They also encompass references to band names, song titles or lyrics, or to sound storage media and their specific characteristics or to objects of everyday and popular culture (e.g. T-shirts). For the text analysis, a tool from the field of film music studies is employed: Georg Maas’s differentiation between a tectonic, a syntactic, a semantic and a mediating function of film music is used to discriminate between the diverse functions of pop music literary soundtracks. Thus, a theory that spans different media is deployed across another media boundary in order to illustrate the role of pop music in contemporary literary texts for young adults.

     

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    Hinweise zum Inhalt: kostenfrei
    Quelle: GiNDok
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    ISBN: 978-3-9821241-1-7
    DDC Klassifikation: Musik (780); Literatur und Rhetorik (800)
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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    info:eu-repo/semantics/openAccess