"Rebellion" erzählt die Geschichte einer Nacht. Eine Mietwohnung, ein Mann im Fernsehsessel, allein, arbeitslos seit Geburt, einer, dem das große Sozialexperiment seines Lebens misslungen ist. Von oben, unten, seitlich die Störgeräusche der Nachbarn, dieser "Höllenbewohner", mit denen man wenn überhaupt Feindberührung hat. Zwischen lauter Apparaten hockend, die ihm pausenlos Bruchstücke angeblicher Aktualität vermitteln, blickt er mal in die Flasche, mal in den Fernseher, mal aus dem Fenster auf die Straße und Algier, Kairo, Berlin verschmelzen zu einem einzigen Erinnerungs- und Abenteuerparcours. Jochen Beyse imaginiert die Arabellion als Ego-Shooter-Szenario und die heimische Samstagnacht als grotesken Aufstand gegen die Gespenster einer medialen Welt. „Es ist ein seltsames, ein irritierendes und böses Buch, das Jochen Beyse da geschrieben hat, das Wichtigkeitsgetue des Feuilletons ebenso gnadenlos verspottend wie die eigene Profession. Die Irritation bei der nicht einfachen Lektüre rührt auch daher, dass hier zwei sich eigentlich ausschließende Effekte zugleich erzeugt werden: Einerseits entsteht ein Sog, der einen hineinzieht in das banale Alltagsleben dieser trinkenden und delirierend denkenden Monade, andererseits ein Überdruss, der sich fragt, was man in deren Kopf eigentlich zu suchen hat. Wie geht das zusammen? Das ist eine der vielen Fragen, die das Buch nicht beantwortet“ (deutschlandfunk.de)
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