August 1991. Alexander "Sascha" Potjomkin wird durch das Klingeln des Telefons geweckt. Es ist seine Mutter, die ihm erklärt, dass die Welt, wie er sie kennt, nicht mehr existiert. Vor Saschas Fenster rollen Panzer über den Leninprospekt. Er ist Dolmetscher und sieht sein Heil in der Flucht nach Berlin. Für Saschas bayerische Freundin Anna Iwanowna hingegen ist das Moskau im Umsturz die freieste Stadt der Welt. Nach einer gemeinsamen Nacht, verlässt sie ihn, und Sascha macht sich mit seinem Kumpel Denis auf nach Berlin. Doch dort ist die große Freiheit, von der in Moskau noch alle träumen, längst passé. Zwei Jahre später, als wieder ein Putsch Moskau erschüttert, begegnen sie sich erneut, und Anna macht eine unerwartete Entdeckung. Langsam reift in ihnen die Einsicht, dass ihnen niemand die Last abnehmen kann, selbst zu entscheiden, wie sie leben wollen. „Herausgekommen ist ein klug durchkomponiertes Buch. Die vielen, pointiert bis ins Detail ausgearbeiteten Episoden werden oft aus der jeweils eigenen Perspektive verschiedener Figuren erzählt. Das ist beim Lesen manchmal verwirrend, sorgt aber dafür, dass man sofort tief in die Lebenswelt der Figuren hineingesogen wird und nie klar ist, was als Nächstes passieren wird... Am Ende geht nichts mehr, vor allem nicht für die unentschiedenen Liebenden Sascha und Anna, wenn der Roman im letzten Teil eine neue Wendung nimmt. Diese Pointe soll hier nicht verraten werden, nur so viel: Sie ist fulminant und dramaturgisch geschickt erzählt - Höhe- und Schlusspunkt eines originellen Buches, das den Anfang der Weltordnung beschreibt, in der wir heute leben“ (ndr.de)
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