Reden, Essays, Rezensionen, Skizzen, Aphorismen und Gedichte: Der Autor spannt große Bögen von engagierter Zeitgenossenschaft und persönlichem Bekenntnis - fast allen Texten sind Abschied und Verlust als geheimes Wasserzeichen eingeschrieben, im Politischen wie im Privaten. (Dagmar Härter) Zum 70. Geburtstag erscheint R. Hochhuths (zuletzt "Hitlers Dr. Faust": BA 3/01) neuester Titel. Es ist eine bunte Sammlung von Essays, Reden, Aphorismen, Gedichten und Skizzen zu tagesaktuellen Themen, die aber immer den Bogen zur Geschichte, insbesondere der jüngsten und unheilvollsten unseres Landes, spannen. Ein bisschen leise geworden ist der engagierte Hochhuth, der noch immer die Stimme erhebt für die Schwachen, die Rechtlosen, die Ausländer und die schon fast vergessenen (oder totgeschwiegenen) wie z.B. Johann Georg Elser. Rhetorisch brillant, stilistisch ein Genuss, setzt er sich mit Themen wie Globalisierung, Arbeitslosigkeit, Kunst und Kapital auseinander. Dazwischen wird vieles immer in Beziehung gesetzt zu Geschehnissen im 2. Weltkrieg. Hochhuth ist ein Schriftsteller, der Partei ergreift und sich nicht zurückhält, wenn es gilt, die Dinge beim Namen zu nennen. Man hätte gern öfter solche Bücher auf dem Tisch. Für alle. (Dagmar Härter)
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