Der Autor analysiert Begriffe und Redewendungen, mit denen Tatsachen und Absichten vernebelt, bemäntelt oder beschönigt werden. Dazu gehören viele Formulierungen, die schleichend in den täglichen Sprachgebrauch übergehen ("Abholen", "ergebnisoffen", "Gesprächsbedarf", "sich stellen", "Umbau"). Rezension : Der Journalist (u.a. Bayerischer Rundfunk) und Sprachkritiker widmet sich gängigen Worthülsen, die Tatsachen und Absichten vernebeln, bemänteln oder beschönigen sollen. Alphabetisch nach Stichworten sortiert, analysiert Schlüter Euphemismen und Redewendungen hinsichtlich zeithistorischer, sozialer und kultureller Zusammenhänge, fragt nach den Motiven ihrer Verwendung. Die Aufarbeitung ist sowohl entlarvend als auch erhellend, seziert der Autor doch nicht wenige Formulierungen, die schleichend, weil unreflektiert, von den Sphären Politik, Management und Massenmedien in den täglichen Sprachgebrauch übernommen werden ("Abholen", "ergebnisoffen", "Gesprächsbedarf", "sich stellen", "Umbau"). Leider präsentiert der Autor 5 separate Listen, rubriziert nach Politik, Wirtschaft, Bürokratie, Nachrichten und Internationales. In einem Gesamtalphabet aller behandelten Wortschöpfungen mit durchdachtem Verweisungssystem hätten sich unter Umständen weitere Zusammenhänge aufzeigen lassen. Das Register ist dennoch brauchbar. Neben Titeln wie zuletzt J.J. Korff. (2)
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