Vom bürgerlichen Leben der Juden im badischen und schwäbischen Raum in der Zeit vor und während des 3. Reiches, von der Bedrängnis und Hilfe, die sie erfuhren. (Hans-Jürgen Zimmermann) Der Autor, 1913 in Buchen/Odenwald geboren, 1993 in London gestorben, überlebte als "Mischling 1. Grades" in Nazi-Deutschland, erst ab 1953 arbeitete er in England für die BBC. Er liebte seine Heimat und die deutsche Sprache, ein Leben hier war ihm nicht mehr möglich, nachdem er erkannt hatte, "daß die Männer, die Deutschland regierten, die Bedeutung der Nazi-Vergangenheit nicht begriffen hatten" (z.B. Globke, Schleyer). Die 7 Erzählungen, im Badischen und in Schwaben angesiedelt, berichten von jüdischen Deutschen und ihren arischen Freunden, ihren bürgerlichen Familiengeschichten, die erst im 3. Reich durch Verfolgung und Deportation zerstört wurden, von der Hilfe, die ihnen geschah, von den allgemeinen Lebensituationen. Der Sohn Thomas gibt im Nachwort Aufschluß über biographische Hintergründe, das verstärkt die Eindringlichkeit der ruhig erzählten Geschichten, ist zu deren Verständnis aber nicht zwingend. - Als Zeitbild über den badischen Raum hinaus sehr empfohlen. (Hans-Jürgen Zimmermann)
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