Objektbeschreibung: Der Begriff „Kinderkunst“ gehört auch heute noch zu den interessantesten und zugleich umstrittensten Gattungen der zeitgenössischen Kunst. Zwar wird die Bedeutung der Kindermalerei in vielerlei Ansicht anerkannt, doch ein Blick...
mehr
Objektbeschreibung: Der Begriff „Kinderkunst“ gehört auch heute noch zu den interessantesten und zugleich umstrittensten Gattungen der zeitgenössischen Kunst. Zwar wird die Bedeutung der Kindermalerei in vielerlei Ansicht anerkannt, doch ein Blick auf die Literatur zum Thema zeigt schnell, dass „Kinderkunst“ vor allem aus einer psychologisch-pädagogischen Perspektive betrachtet wird und kaum aus einem ästhetischen Blickwinkel. In diesem Zusammenhang sind die drei Bücher von Hanna Mott ein hervorragendes Beispiel dafür, dass diese Gattung auch aus einer kunstgeschichtlichen und sogar kulturwissenschaftlichen Sicht viel zu bieten hat. Die unterschiedlichen Werken zeichnen sich durch einen hohes Maß an Abstraktion aus, weisen aber zugleich eine Art „Natürlichkeit“ auf, die sich unter anderem in den konkreten, sogar „real wirkenden“ Zügen mancher Gegenstände offenbart. Im Laufe des Betrachtens entfaltet sich auch eine Art Intimität zum Märcheninhalt, die in der Gestaltung der Figuren ihren Hohepunkt findet. Mit einfachen Linien wurde der sinnhafte Kern, die wahre Natur der Erzählung aufgefasst, aber zugleich auch neu interpretiert. Da die komplette Buchgestaltung bei allen drei Werken von Reinhard Scheuble und nicht von Hanna Mott selbst vorgenommen wurde, steht in Mittelpunkt dieses Textes die Stilanalyse der einzelnen Darstellungen, sowie die eindeutige Beziehung zwischen Inhalt und Bild. (Verfasst von Irina Sarafidova; im Rahmen des Künstlerbuch-Seminars PD Dr. Hildebrand-Schat, Goethe-Universität Frankfurt am Main, SS 2013)
