"Er hinterlässt ein so gewaltiges und bizarres, auch wortgewaltiges Oeuvre, dass zwei Leben zu je 65 Jahren dazu kaum ausgereicht hätten", schreibt Rudolf Augstein, als Horst Janssen am 31. August 1995 an den Folgen eines Schlaganfalls stirbt. Heute gilt Janssen als einer der bedeutendsten Zeichner und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Er war exzentrisch, egoman und exzessiv; sein Alkoholkonsum und seine gelegentlichen Gewaltausbrüche waren berüchtigt, sein Liebesleben lieferte Stoff für unzählige Geschichten. Henning Albrecht legt nun, nach mehr als fünf Jahren Recherche, die erste umfassende Biografie des Ausnahmekünstlers vor. Er zeichnet das Porträt eines ewigen Kindes, das vaterlos aufwächst, die Mutter früh verliert und sich immer nach Geborgenheit sehnt, ohne zu wissen, welches Gefühl sich hinter dem Wort verbirgt. „Fünf Jahre Recherche liegen diesem Buch zugrunde. Das ist spürbar – Henning Albrecht weiß, wovon er spricht. Mehr noch: Er kann erzählen, schreibt plastisch, ausdrucksstark und elegant. Ihm liegt nicht daran, eine Skandalchronik zu schreiben, geschweige denn eine Hagiographie. Er hält die nötige Distanz und verzichtet nie auf eine kritische Haltung zu Janssen. Mit zahlreichen Freunden, Feinden und Bekannten Janssens führte er Gespräche und hat sogar dessen Steuererklärungen ausgewertet. Aber er langweilt nicht, er rafft, wenn es nötig ist, gibt hingegen den Liebesgeschichten und den schöpferischen Phasen das angemessene Gewicht. Kurzum: Er macht neugierig auf diesen Künstler“ (literaturkritik.de)
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