Eine fabelhafte Lügnerin, eine Frau, die alles hatte: Männer, Juwelen, Häuser, Ruhm - und für Letzteres bereit war, alles andere zu opfern. Es ist die Geschichte von Pola Negri, einem der ersten Stars des jungen Kinos, deren Leben aus mehr Trug und Schein bestand, als dass eine klassische Biografie darin die Wahrheit finden könnte. Der Aufbruch in die Moderne ist auch eine weibliche Geschichte, strahlende Stars wie Pola werden zu Idolen, verehrt wie einst Madonnenbilder, und ihre Freizügigkeit setzte die überkommene Ordnung außer Kraft. "Pola" ist mehr als der Roman über eine der schillerndsten Figuren des Stummfilms, über die Geliebte Charlie Chaplins und Rudolph Valentinos, es ist die Geschichte einer modernen Frau, die für ihre Karriere zu weit ging und an ihrem Glück immer zielsicher vorbei. „Das ist symptomatisch für das formale Defizit von „Pola“: eine sich ihrer selbst zu wenig bewusste, zu indifferent gebrauchte Sprache. Das ist erstaunlich bei einer so talentierten Schriftstellerin. Das inhaltliche Problem des Romans liegt dagegen gerade in einer ihrer selbst zu bewussten Mythisierung von Pola Negris deutschem Zwischenspiel der Jahre 1934/35: Durch Wahrsagerstimmen wird die Zukunft vorweggenommen, eine geheimnisvolle Metallspule dient als MacGuffin in einer politischen Intrige, die Dreharbeiten zu „Mazurka“ fungieren als Katharsis für die gealterte Diva. Das ist viel, zu viel für einen Roman, der von einem Leben erzählt, das schon ohne fiktionale Eingriffe wie ein Roman daherkam“ (FAZ). „Daniela Dröscher hat aus dem Stoff einen Roman gemacht, der vor allem auf die Kraft der Dialoge setzt. Die widerborstige, uneinsichtige, hochmütige Pola Negri gerät dabei nicht gerade zur Sympathieträgerin... Dröscher beleuchtet in ihrem historischen Roman einen ganzen Charakter, mit vielen positiven, aber auch negativen Eigenschaften. Die oft witzigen, pointierten Rededuelle treiben die Handlung immer wieder voran. Aus den vielen Begegnungen mit Liebhabern und Ex-Ehemännern, Künstlern und Politikern bezieht der Roman "Pola" seine Spannung und dramaturgische Kraft. Der Leser gerät in einen Sog. Historie und dramatische Ereignisse, große Geschichte und persönliche Chronik - all das wird zu einem manchmal überdrehten, immer aber unterhaltsamen Cocktail. Nach der Lektüre des Buches kennt man zumindest ein paar Eckdaten der Biografie jener Schauspielerin, die unter dem Namen Barbara Apolonia Chałupiec geboren wurde. Man ist neugierig geworden - und würde gern mal wieder einen Film mit dem exzentrischen Leinwandstar sehen“ (dw.de)
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