Wortschatzerweiterung in autonomen Erwerbskontexten : zum systematischen Ausbau des individuellen Erweiterungswortschatzes Fortgeschrittener im Land der Zielsprache
Die Arbeit fokussiert den Wortschatzerwerb fortgeschrittener Lerner des Deutschen als Fremdsprache, die in einem deutschsprachigen Land für längere Zeit leben. Sie definieren sich durch einen bereits erworbenen Grundwortschatz, müssen und wollen...
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Die Arbeit fokussiert den Wortschatzerwerb fortgeschrittener Lerner des Deutschen als Fremdsprache, die in einem deutschsprachigen Land für längere Zeit leben. Sie definieren sich durch einen bereits erworbenen Grundwortschatz, müssen und wollen durch ihre neue lebensweltliche Verortung – sei es zwecks eines Studienaufenthalts oder zu Arbeitszwecken – diesen aber ausbauen. Dieser Prozess läuft bislang zumindest teilweise autonom, weshalb die Zielgruppe nun täglich mit dem unermesslichen Umfang des Gesamtwortschatzes konfrontiert ist. Der institutionelle Erwerb kann unmöglich alle lexikalischen Facetten des Deutschen vermitteln. Ziel der Arbeit ist daher die Formulierung von Konzeptionskriterien eines Wortschatzprogramms, welches diesen Prozess zu systematisieren hilft. Werkinterner Arbeitsbegriff ist dabei „personalisiertes Wörterbuch“. Das Vorgehen fußt auf zwei Grundgedanken: Erstens gilt es sich beim Ausbau dieses individuellen Erweiterungswortschatzes quantitativ und mental-kognitiv am Wortwissen von Muttersprachlern zu orientieren. Auch diese beherrschen und benötigen nur einen Bruchteil des tatsächlichen Gesamtwortschatzes, der im zielsprachlichen Vokabular zur Verfügung steht. Welche Ausdrücke dazu zählen ist zweitens von der persönlichen Prägung der Fortgeschrittenen abhängig und kann sich durch divergierende Interessen, die Region in der man lebt und nicht zuletzt dem Fachwortschatz des ausgeübten Studiums/Berufs deutlich unterscheiden. Das personalisierte Wörterbuch gibt daher keinen auf dem Grundwortschatz anknüpfenden Aufbauwortschatz vor. Lernerzentrisch kann der Fortgeschrittene selbst entscheiden, welche lexikalischen Anteile von Relevanz sind. Zu diesem Zweck wird in der Arbeit zunächst definiert, wodurch sich das Attribut „fortgeschritten“ auszeichnet. Neben den wichtigsten Kriterien – dem vorliegenden Grundwortschatz und dem dauerhaften Aufenthalt in einem deutschsprachigen Land – zählen hierzu weitere Parameter wie die intrinsische Motivation oder die Interaktion mit Muttersprachlern: ...
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