Im Hinblick auf die gegenwärtige Krise des Politischen kann die Anerkennung des Prinzips der Pluralität ein Gegenmittel zum Verlust des Politischen darstellen. Arendts politische Theorie wirft erneut ein klassisches Thema auf: das Verhältnis von Politik und Pluralität. Die Entdeckung der Pluralität als ein Fundament des Politischen ist ein einzigartiger Beitrag, den Arendt zur politischen Theorie unserer Zeit geleistet hat. Diese Dissertation unternimmt den Versuch, das Konzept der Pluralität als politische Grundkategorie in Arendts politischem Denken herauszuarbeiten. Der Versuch, verschiedene und heterogene Themen der Arendtschen Theorie des Politischen auf den Pluralitätsbegriff als ein gemeinsames Fundament hin zu verstehen, ist nicht nur durch den theoretisch-interpretativen Ansatz begründbar, sondern er hat mit der gegenwärtigen Krise des Politischen zu tun, wo der Mensch sowohl selbst- wie weltvergessen existiert. Die Frage ist, ob sich Lösungsperspektiven aus Arendts Pluralitätskonzept hinsichtlich des gegenwärtigen Zusammenbruchs des politischen Zusammenlebens gewinnen lassen. In Hinsicht auf diese Frage ist die Untersuchung in vier Teile gegliedert: Der erste Teil ist den anthropologischen, Handlungstheorietischen und methodischen Grundlagen von Arendts politischem Denken gewidmet. Im zweiten Teil steht Arendts Kritik an der modernen Gesellschaft und deren Entpolitisierung als Grundlage ihrer Gesellschaftstheorie im Mittelpunkt. Im dritten Teil steht Arendts Kritik an den antipluralistischen Elementen in der westlichen Tradition politischer Philosophie, die sie mitverantwortlich für die Krise der Pluralität in der modernen Gesellschaft macht. Im vierten und letzten Teil steht das Verhältnis von Politik und Pluralität im Zentrum. In diesem Aufbau kommt diese Arbeit zu dem Ergebnis, dass Arendt Pluralität als das primäre Phänomen des Politischen überhaupt verstanden hat. Diese Arbeit lenkt den Blick auf die Verbindung von politischer Teilhabe und Pluralität des Politischen. In der Möglichkeit der ...
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