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  1. Todesbilder im Roman des 20. Jahrhunderts
    der Einfluß philosophischer und psychologischer Todeskonzeptionen auf ausgewählte Werke Thomas Manns
    Erschienen: 2000
    Verlag:  Diplomarbeiten Agentur, Hamburg

    Aus der Einleitung: Im Gegensatz zur Antike oder dem Mittelalter gibt es in der Epoche der Moderne kein homogenes Todesbild, das den Sinnentwurf der Welt als ganzer ermöglicht. Nach Joachim Pfeiffer konstituiert sich heute der 'Tod als paradoxes... mehr

    Zugang:
    Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
    keine Fernleihe

     

    Aus der Einleitung: Im Gegensatz zur Antike oder dem Mittelalter gibt es in der Epoche der Moderne kein homogenes Todesbild, das den Sinnentwurf der Welt als ganzer ermöglicht. Nach Joachim Pfeiffer konstituiert sich heute der 'Tod als paradoxes Bewußtsein der Endlichkeit, als widersprüchliche Erfahrung und Infragestellung des modernen Menschen, der durch den Tod seine Individualität zugleich begründet und bedroht sieht und den Tod als Instrument der Unterdrückung einerseits, als Metapher der Befreiung und Sinnstiftung andererseits erfährt.' Das Verhalten dem Tod gegenüber hat sich bis heute zwischen den zwei Polen ‘Integration’ und ‘Ausschluߒ bewegt. Die Todesmodelle bis zur Aufklärung integrieren den Tod in das Leben, doch diese Modelle verloren an Glaubwürdigkeit und wurden zu Herrschaftsinstrumenten. Mit dem Ratio-Gedanken der Aufklärung wird der Tod aus dem Leben ausgeschlossen. Die Ratio und der säkularisierte Fortschrittsgedanke lassen die Integration des mit der Ratio nicht faßbaren Todes nicht mehr zu. Die fortschreitende Individualisierung bewirkt, daß einheitsstiftende Denksysteme weiter bröckeln: 'Sowohl die Religionen, die sich zum ‘Absolut-Allgemeinen’ erheben und das Individuum vom ‘bloß Individuellen’ erlösen wollen, wie auch die Moral im Sinne Kants, die sich vom kategorischen Imperativ, der Idee einer Universalisierbarkeit der Handlungsmaxime, leiten läßt, haben ihre verbindliche Kraft verloren.' Doch genau diese Erfahrung der Individualität, 'die das 19. Jahrhundert und die Schwelle zum 20. Jahrhundert kennzeichnet', stellt das moderne Bewußtsein vor das Grundproblem seiner eigenen Endlichkeit. Erst mit den lebensphilosophischen Anschauungen, die durch den Einfluß Schopenhauers und Nietzsches in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirksam geworden sind, erfolgt die Reintegration des Todes in den Gesamtzusammenhang des modernen Lebens, dessen Individualität der Tod konstituiert. Zu einer umfassenderen Beschreibung der modernen Todesbilder wäre eine interdisziplinäre Vorgehensweise sowie methodische Offenheit notwendig; eine kulturgeschichtliche, soziologische und anthropologische Einbettung würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Hier kann es nur um die poetische Auseinandersetzung mit dem modernen Endlichkeits- und Todesbewußtsein gehen. In Lukács’ Theorie des Romans lautet die These: Die Entsprechung von thematischer Konzentration und poetischer Form in Hinblick auf ‘Todesgedanken’ lasse sich gerade in narrativen Textstrukturen der Moderne feststellen. Das neue Bewußtsein der Endlichkeit, der Verlust der transzendentalen Heimat und eines gestirnten Himmels der 'Wesenheiten' komme kongenial in der Form des Erzählens zum Ausdruck. Allein im modernen Roman sei 'die Zeit mit der Form mitgesetzt', das Zeitliche und das Wesenhafte träten in ihm auseinander. Die innere Handlung des Romans sei 'nichts [anderes] als ein Kampf gegen die Macht der Zeit'. Im zeitlichen Erzählen liege die Möglichkeit des Romans, die Totalität und die Abgeschlossenheit eines Sinnes zurückzugewinnen, der dem einzelnen Individuum zunehmend abhanden gekommen ist. Dieser nicht mehr transzendent verstandene Sinn, der sich in einer 'Fülle der Zeit' realisiert, setze die Durchbrechung einer rein fortschrittsorientierten, irreversiblen Zeitwahrnehmung voraus. Für Lukács ist die epische Wiedergewinnung der Erinnerung und der Vorgriff auf die Zukunft (als Hoffnung) eine hervorragende Möglichkeit des romanhaften Erzählens, die verlorene Ganzheit zu restituieren. Lukács geht hier von einer Analytik der Endlichkeit aus und weist in seiner Theorie auf Möglichkeiten hin, die speziell der Literatur der Moderne zur Verfügung stehen, um den 'Schmerz der Vergänglichkeit' narrativ zu bewältigen. Daher ist es im Rahmen dieser Arbeit sinnvoll, einzelne Werke Thomas Manns, die Wegmarken der modernen Auseinandersetzung mit dem Tod darstellen, zu analysieren. Doch wie steht es überhaupt mit der Möglichkeit, über den Tod sprechen oder schreiben zu können? Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung3 1.1Reden und Schreiben über den Tod5 1.2Literarische Darstellung des Todes6 1.3Zielsetzung und Abgrenzung7 2.Thomas Mann9 2.1Bürgerliche Künstlerexistenz9 2.2Vom klassischen zum klassisch-modernen Roman11 3.Thomas Mann und die Philosophie14 3.1Arthur Schopenhauers metaphysische Grundannahmen: Der Wille zum Leben18 3.2Der Tod als Befreiung aus der Individuation22 3.3Friedrich Nietzsches post-metaphysische Grundthese: Der Tod als integraler Bestandteil des Lebens25 4.Der Tod bei den Buddenbrooks28 4.1Senator Thomas Buddenbrooks metaphysischer Rausch32 4.2Hanno Buddenbrooks Leben als Krankheit zum Tode35 5.Der Tod in Venedig39 5.1Die zwei Ebenen der Novelle39 5.1.1Das Meer-Motiv40 5.2Vorankündigungen des Dionysos: Aschenbachs Reiselust42 5.2.1Venedig44 5.3Aschenbachs dionysischer Verfall in Venedig45 5.3.1Der Traum48 5.4Aschenbachs Erlösung im Tod49 6.Der Tod auf dem Zauberberg53 6.1Das Form-Konzept55 6.1.1Zeit und Raum56 6.1.2Traum und Rausch58 6.2Der Tod als 'Überform' und 'Unform'59 6.3Das Schnee - Kapitel64 6.3.1Exkurs: Sigmund Freuds Kulturpessimismus in Zeitgemäßes über Krieg und Tod (1915)69 6.3.2Thomas Manns Auseinandersetzung mit der Freudschen Regression71 6.4Die Umwertung des Todes72 7Schlußbetrachtung78 Literaturverzeichnis82 Inhaltsangabe:Einleitung: Im Gegensatz zur Antike oder dem Mittelalter gibt es in der Epoche der Moderne kein homogenes Todesbild, das den Sinnentwurf der Welt als ganzer ermöglicht. Nach Joachim Pfeiffer konstituiert sich heute der 'Tod als paradoxes Bewußtsein der Endlichkeit, als widersprüchliche Erfahrung und Infragestellung des modernen Menschen, der durch den Tod seine Individualität zugleich begründet und bedroht sieht und den Tod als Instrument der Unterdrückung einerseits, als Metapher der Befreiung und Sinnstiftung andererseits erfährt.' Das Verhalten dem Tod gegenüber hat sich bis heute zwischen den zwei Polen ‘Integration’ und ‘Ausschluߒ bewegt. Die Todesmodelle bis zur Aufklärung integrieren den Tod in das Leben, doch diese Modelle verloren an Glaubwürdigkeit und wurden zu Herrschaftsinstrumenten. Mit dem Ratio-Gedanken der Aufklärung wird der Tod aus dem Leben ausgeschlossen. Die Ratio und der säkularisierte Fortschrittsgedanke lassen die Integration des mit der Ratio nicht faßbaren Todes nicht mehr zu. Die fortschreitende Individualisierung bewirkt, daß einheitsstiftende Denksysteme weiter bröckeln: 'Sowohl die Religionen, die sich zum ‘Absolut-Allgemeinen’ erheben und das Individuum vom ‘bloß Individuellen’ erlösen wollen, wie auch die Moral im Sinne Kants, die sich vom kategorischen Imperativ, der Idee einer Universalisierbarkeit der Handlungsmaxime, leiten läßt, haben ihre verbindliche Kraft verloren.' Doch genau diese Erfahrung der Individualität, 'die das 19. Jahrhundert und die Schwelle zum 20. Jahrhundert kennzeichnet', stellt das moderne Bewußtsein vor das Grundproblem seiner eigenen Endlichkeit. Erst mit den lebensphilosophischen Anschauungen, die durch den Einfluß Schopenhauers und Nietzsches in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirksam geworden sind, erfolgt die Reintegration des Todes in den Gesamtzusammenhang des modernen Lebens, dessen Individualität der Tod konstituiert. Zu einer umfassenderen Beschreibung der modernen Todesbilder wäre eine interdisziplinäre Vorgehensweise sowie methodische Offenheit notwendig; eine kulturgeschichtliche, soziologische und anthropologische Einbettung würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Hier kann es nur um die poetische Auseinandersetzung mit dem modernen Endlichkeits- und Todesbewußtsein gehen. In Lukács’ Theorie des Romans lautet die These: Die Entsprechung von thematischer Konzentration und poetischer Form in Hinblick auf ‘Todesgedanken’ lasse sich gerade in narrativen Textstrukturen der Moderne feststellen. Das neue Bewußtsein der Endlichkeit, der Verlust der transzendentalen Heimat und eines gestirnten Himmels der 'Wesenheiten' komme kongenial in der Form des Erzählens zum Ausdruck. Allein im modernen Roman sei 'die Zeit mit der Form mitgesetzt', das Zeitliche und das Wesenhafte träten in ihm auseinander. Die innere Handlung des Romans sei 'nichts [anderes] als ein Kampf gegen die Macht der Zeit'. Im zeitlichen Erzählen liege die Möglichkeit des Romans, die Totalität und die Abgeschlossenheit eines Sinnes zurückzugewinnen, der dem einzelnen Individuum zunehmend abhanden gekommen ist. Dieser nicht mehr transzendent verstandene Sinn, der sich in einer 'Fülle der Zeit' realisiert, setze die Durchbrechung einer rein fortschrittsorientierten, irreversiblen Zeitwahrnehmung voraus. Für Lukács ist die epische Wiedergewinnung der Erinnerung und der Vorgriff auf die Zukunft (als Hoffnung) eine hervorragende Möglichkeit des romanhaften Erzählens, die verlorene Ganzheit zu restituieren. Lukács geht hier von einer Analytik der Endlichkeit aus und weist in seiner Theorie auf Möglichkeiten hin, die speziell der Literatur der Moderne zur Verfügung stehen, um den 'Schmerz der Vergänglichkeit' narrativ zu bewältigen. Daher ist es im Rahmen dieser Arbeit sinnvoll, einzelne Werke Thomas Manns, die Wegmarken der modernen Auseinandersetzung mit dem Tod darstellen, zu analysieren. Doch wie steht es überhaupt mit der Möglichkeit, über den Tod sprechen oder schreiben zu können? Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung3 1.1Reden und Schreiben über den Tod5 1.2Literarische Darstellung des Todes6 1.3Zielsetzung und Abgrenzung7 2.Thomas Mann9 2.1Bürgerliche Künstlerexistenz9 2.2Vom klassischen zum klassisch-modernen Roman11 3.Thomas Mann und die Philosophie14 3.1Arthur Schopenhauers metaphysische Grundannahmen: Der Wille zum Leben18 3.2Der Tod als Befreiung aus der Individuation22 3.3Friedrich Nietzsches post-metaphysische Grundthese: Der Tod als integraler Bestandteil des Lebens25 4.Der Tod bei den Buddenbrooks28 4.1Senator Thomas Buddenbrooks metaphysischer Rausch32 4.2Hanno Buddenbrooks Leben als Krankheit zum Tode35 5.Der Tod in Venedig39 5.1Die zwei Ebenen der Novelle39 5.1.1Das Meer-Motiv40 5.2Vorankündigungen des Dionysos: Aschenbachs Reiselust42 5.2.1Venedig44 5.3Aschenbachs dionysischer Verfall in Venedig45 5.3.1Der Traum48 5.4Aschenbachs Erlösung im Tod49 6.Der Tod auf dem Zauberberg53 6.1Das Form-Konzept55 6.1.1Zeit und Raum56 6.1.2Traum und Rausch58 6.2Der Tod als 'Überform' und 'Unform'59 6.3Das Schnee - Kapitel64 6.3.1Exkurs: Sigmund Freuds Kulturpessimismus in Zeitgemäßes über Krieg und Tod (1915)69 6.3.2Thomas Manns Auseinandersetzung mit der Freudschen Regression71 6.4Die Umwertung des Todes72 7Schlußbetrachtung78 Literaturverzeichnis82

     

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    Hinweise zum Inhalt
    Volltext (Lizenzpflichtig)
    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Dissertation
    Format: Online
    ISBN: 3832423591; 9783832423599
    Schriftenreihe: Germanistik
    Schlagworte: Mann, Thomas; Mann, Thomas; Todesvorstellung;
    Umfang: 1 Online-Ressource (87 Seiten)
    Bemerkung(en):

    Magisterarbeit, Universität zu Köln, 2000