Gustaffsons neue Gedichte sind thematisch und formal weit gefächert, immer gut verständlich und beeindruckend in ihrer sensiblen Sprachmodellierung und atmosphärischen Dichte. (Ronald Schneider) Der Lyriker Lars Gustafsson ist in Deutschland weit...
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Gustaffsons neue Gedichte sind thematisch und formal weit gefächert, immer gut verständlich und beeindruckend in ihrer sensiblen Sprachmodellierung und atmosphärischen Dichte. (Ronald Schneider) Der Lyriker Lars Gustafsson ist in Deutschland weit weniger bekannt als der Prosaautor und Romancier (z.B. "Geheimnisse zwischen Liebenden": BA 9/98) - vielleicht zu Unrecht. Denn auch sein neuer Gedichtband hält das literarische Niveau der bisher von ihm in deutscher Übersetzung vorliegenden Lyrik, nachzulesen in der Auswahlausgabe von 1998 ("Ein Vormittag in Schweden": BA 9/98). Ob Gustafsson Lebensaugenblicke poetisch aufleuchten lässt oder Historienbilder in magische, zeitenthobene Räume verwandelt, ob er Erinnerungen an die Kindheit heraufbeschwört oder intellektuelle Gedankenspiele riskiert - immer sind seine Gedichte leicht verständlich und von verführerischer Grazie und immer münden sie in provozierend-vertrackte Pointen, in denen sich der Leser von Widersprüchen umstellt sieht. Ergänzend zum Auswahlband von 1998 größeren Bibliotheken und ausgebauteren Lyrikangeboten empfohlen. (Ronald Schneider)