Dass es sinnvoll ist, Leben und Werk Wagners und Verdis, der beiden Großen des Musiktheaters, als das zweier gemeinsamer Repräsentanten des 19. Jahrhunderts zu sehen, wurde bereits aufgezeigt (E. Straub: "Wagner und Verdi", ID-A 48/12). Der Verfasser des vorliegenden Buches, Journalist und Musikwissenschaftler, stellt Themen in den Mittelpunkt, die mit dem Inhalt ihrer Werke zu tun haben: Es geht um Liebe und Tod, in subtilster Form als "Liebestod" wie in "Tristan" und "Aida". Liebe erfüllt sich erst im gemeinsamen Tod der Liebenden. Der besondere Reiz des Buches liegt nicht nur in der Interpretation von Wort und Ton der Werke, sondern in der Erörterung der Frage, warum heute im 21. Jahrhundert die Werke Wagners und Verdis noch so tiefe und nachhaltige Wirkung erzielen. Überzeugend ist die These des Verfassers, dass das 19. Jahrhundert ganz besonders hier fortlebt, in der Sehnsucht und den unerfüllbaren Hoffnungen der Menschen. Beide Musikdramatiker verkörpern eine Zeit und Kultur, die noch nicht zu Ende gegangen sind. Ein Buch zum gemeinsamen 200. Geburtsjahr mit reichen Einsichten in ihre Werke. (2) (Klaus Hohlfeld) Ihre Opern beherrschen immer noch die Spielpläne. Zum 200. Geburtstag von Wagner und Verdi führt uns Holger Noltze biographisch zu den wichtigsten Werken der beiden Komponisten und sucht den Grund für ihre anhaltende Faszination. Er findet ihn im gemeinsamen Motiv »Liebestod«. Das zuschauende Erleben dessen stillt im vom Alltag beherrschten Menschen die tiefe Sehnsucht nach dem ganz großen Gefühl. Fundiert und erfrischend geschrieben, bietet das Buch einen Zugang zu den beiden Ikonen der Oper des 19. Jahrhunderts: eine Einladung an Einsteiger und Liebhaber, Wagners und Verdis Träume kennenzulernen - und dabei auch die eigenen. Noltze „hat ein wunderbares Buch über die Oper geschrieben, die Oper Verdis und Wagners, aber auch über die Oper an sich und ihr musikalisch-dramaturgisches wie wirkungspsychologisches Betriebssystem. Ein Buch für Kenner, das aber auch den nicht-spezialisierten, entdeckungsbereiten Opernfreund für eine Fahrt dahin rüstet, "wo Musik aufs Ganze geht, auf das große Gefühl, auf Leben und Tod."“ (dradio.de). „In einem anregenden Buch zeigt Holger Noltze erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen den beiden Komponisten - im Jubiläumsjahr 2013 eine der interessantesten Veröffentlichungen“ (Spiegel). Platz 6-8 der NDR Kultur-Sachbücher des Monats Juli 2013
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