Diese "erste neue wissenschaftliche Stalin-Biografie seit 30 Jahren" in Russland, ist eine vorzügliche Arbeit zu Leben und Werk eines der wirkungsmächtigsten Diktatoren der Weltgeschichte. Sie beruht u.a. auf der Auswertung neu zugänglicher Dokumente...
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Diese "erste neue wissenschaftliche Stalin-Biografie seit 30 Jahren" in Russland, ist eine vorzügliche Arbeit zu Leben und Werk eines der wirkungsmächtigsten Diktatoren der Weltgeschichte. Sie beruht u.a. auf der Auswertung neu zugänglicher Dokumente und einer überwältigenden Literaturauswertung. (Claus Baumgart) Die Literatur zu Stalin und dem Stalinismus ist kaum überschaubar und wird noch weiter wachsen, da, wie auch dieser Autor feststellt, noch viele Dokumentenbestände in Russland nicht freigegeben und noch viele Entdeckungen zu erwarten sind. Aus diesem Grund muss man eine solche Zusammenfassung, wie diese "erste neue wissenschaftliche Stalin-Biografie seit 30 Jahren" in Russland, auch wenn sie "nur" eine vorläufige Bestandsaufnahme darstellt, sehr begrüßen. Chlewnjuk teilt seine Biografie in 2 Handlungsstränge: einmal die persönliche Entwicklung und Charakterisierung Stalins, ausgehend von seinen letzten Lebensstunden. Der 2. Strang widmet sich eher konventionell dem biografisch-politischen Werdegang. Die Quellenkenntnis ist faszinierend, und ungeheuer fair werden Leistungen von Vorgängern bewertet, aber auch offene Forschungsprobleme benannt. Ganz wichtig ist die Auseinandersetzung mit der zunehmenden Verklärung des Diktators im gegenwärtigen Russland. In den umfangreichen Anmerkungen erkennt man den Dokumentenwühler. Der sehr gut zu lesende Band wird von einem Register abgeschlossen. (2) (Claus Baumgart)