Weil der junge Lehrer den Satz "Alle Neger sind hinterlistig, feig und faul" nicht in einem Schulaufsatz lesen möchte, gerät er unter zunehmenden Druck von Schülern, Eltern und Schulleitung. Als während eines Zeltlagers dann ein Schüler ermordet wird, muss sich der Lehrer, der sich zunehmend in Lügen verstrickt, entscheiden. Uwe Schareck (Regie) hat aus Horvaths Kriminalerzählung (1937) ein dichtes, die Atmosphäre der 1930er-Jahre in Deutschland akustisch einfangendes Hörspiel gemacht: mit konzentrierten Dialogen und einer aufwendigen Klang- und Geräuschkulisse, die bekannte Schlager wie Lilli Marleen u.a. ebenso zitiert wie Lautsprecher, Trommeln oder das Jubelgeschrei der Versammlungen. Figuren, Erzählpassagen und Dialoge werden von hervorragenden Schauspielern interpretiert: Der Lehrer, der sich für Wahrheit, Humanität, Gerechtigkeit entscheidet, wird von Matthias Bundschuh intensiv, teils zögernd, dann entschlossen, charakterisiert. Er repräsentiert die Werte Gottes im Gegensatz zum gottlosen Jugendlichen, der von der Ideologie des Faschismus bereits durchdrungen ist
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