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Eine Sammlung von Gedichten (u.a. von K. Krolow, P. Härtling, I. Bachmann) über die Liebe zum Leben und die Bejahung der Endlichkeit, eine vielstimmige Einübung des Loslassens, die für Neues offen macht. (Almuth Hochmüller) "Abschiedlich leben", so nennt die bekannte Psychotherapeutin Verena Kast, Expertin für den Sektor Trauer (s. BA 12/02), die Gabe, loslassen zu können, eine Fähigkeit, die nicht nur im Alter oder bei Krankheit gefordert ist. Die in diesem Band versammelten Gedichte, mehrheitlich von Autoren des letzten Jahrhunderts stammend, darunter K. Krolow, P. Härtling, I. Bachmann, dokumentieren diesen Prozess des Loslassens. Die Bejahung einer als kostbar empfundenen Welt mündet in der Einwilligung in den Tod. "Wirf deine Angst/ in die Luft", heißt es bei R. Ausländer, "Sei was du bist/ Gib was du hast". Noch entscheidender das Ja zum Jetzt, zum Leben bei E. Fried: "Bevor ich sterbe/ noch einmal sprechen/ von Liebe/ damit doch einige sagen:/ Das gab es/ das muss es geben". Keine Frage, dass der schön gestaltete Band, der neben Wiederbegegnungen mit bekannten, eingängigen Gedichten auch etliche Neuentdeckungen bereit hält, seines Themas wegen auf breites Interesse stoßen wird. Schon Büchereien mit kleineren Lyrikabteilungen sollten zugreifen. (Almuth Hochmüller)
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