Sowjetunion, Winter 1949: Nina Sergejewna verbringt einen Monat in einem Erholungsheim für Schriftsteller, wo sie Bilibin kennenlernt, der im Lager war. Noch nie hat Nina jemanden getroffen, der aus einem Lager zurückgekehrt ist. Auch Ninas Mann ist...
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Sowjetunion, Winter 1949: Nina Sergejewna verbringt einen Monat in einem Erholungsheim für Schriftsteller, wo sie Bilibin kennenlernt, der im Lager war. Noch nie hat Nina jemanden getroffen, der aus einem Lager zurückgekehrt ist. Auch Ninas Mann ist im Lager, seit 12 Jahren hat sie nichts von ihm gehört. Nun hofft sie, durch Bilibin etwas aus dieser geheimnisvollen, ihr hermetisch verschlossenen Welt zu erfahren. Tschukowskaja (1907-1996), die u.a. die "Aufzeichnungen über Anna Achmatowa" verfasste (BA 11/87), überlebte die stalinistischen Säuberungen, denen ihr Mann und viele ihrer Freunde und Kollegen zum Opfer fielen. In den autobiografisch grundierten Erzählungen "Sofja Petrowna" (hier nicht besprochen) und "Untertauchen" legte sie ein literarisches Zeugnis ab für diese Zeit des Terrors. Es ist ein Verdienst des Dörlemann-Verlags, dieses Werk wieder zugänglich zu machen. Die neue Ausgabe entspricht der Ausgabe bei Diogenes 1975 und ergänzt diese durch ein Nachwort. Wo die ältere Ausgabe nicht vorhanden ist, wird dieser Band nachdrücklich zur Anschaffung empfohlen