Literaturgeschichten ergänzend, will dieses Buch auf Werke und Biographien junger Schriftsteller hinweisen, die im Dritten Reich debütierten oder ihren literarischen Durchbruch erlebten und als Parteigänger, Mitläufer, Verächter oder Gegner des Nationalsozialismus von Diktatur, Staatsterror und Krieg verschlungen worden sind. Abgetaucht, fortgedrängt, gefallen oder vermißt, eint sie bei aller Verschiedenheit das gemeinsame Wirkungsschicksal: Aufgrund ihres früh abgerissenen Lebens, ihres fragmentarisch-torsohaften Werks und ihrer gewaltsam abgebrochenen Karriere sind sie dem kollektiven Gedächtnis entfallen und vergessen. Um an diese "verlorene Generation" zu erinnern und ihren historischen Ort zu bestimmen, werden die Personen und ihre Texte im Rahmen verbindender Erlebnisbereiche und Themenfelder betrachtet, die durch Querschnittsdarstellungen der zeitgenössischen Literaturproduktion erschlossen und durch Fallbeschreibungen spezifischer Autorenprofile konkretisiert werden, wie sich aus folgenden Kapitelüberschriften mit den ihnen zugeordneten Namensnennungen einschlägiger "Fälle" ergibt: Verwischte Spuren (Dachs, Jacobi, Rabener); Einkehr ins Abseitige (Kerst, Hancke, Heimreich); Ausflug ins Fremde, Ferne und andere (Benndorf, Nebelthau); Rückwendung zu Kindheit und Jugend (Mende, Spervogel, Löscher); Besinnung auf die Heimat (Linke, Keller, von Bremen, Wiessalla und der mittlerweile hochgeschätzte Lampe); Generationserfahrung Krieg (Karsten, K. Pleyer, Rexroth und der wiederentdeckte Raschke); Nachdenken über Staatsmacht und Regierungsgewalt (der Sonderfall Klepper)
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