Preliminary Material -- Vorbemerkungen und Dank -- Einführung -- „Es war ein Mensch“. Humanisierung des Heiligen, Humanisierung der Kunst. Lessing und die Ästhetik des 18. Jahrhunderts -- Sinn – sozial, kulturell, ästhetisch. Mit einem Kapitel zu Schillers ‚Jungfrau von Orleans‘ -- Säkularisierung. Wirkliches Weltlich-Werden Gottes. Bertolt Brechts ‚Die heilige Johanna der Schlachthöfe‘ -- Ills Krankheit, Ills Opfer. Friedrich Dürrenmatts ‚Der Besuch der alten Dame‘ im Ausgang von René Girards Theorie des Sündenbocks -- „Alle Kunst ist symbolisch“ – Und alle Religion auch. Kunstreligiöse Anmerkungen mit Blick auf Kafka und Wackenroder/Tieck -- Subjekt Europa, Europas Subjekt. Novalis’ katholische Provokation ‚Die Christenheit oder Europa‘ -- Der Maler ist ein Schreiber. Zur Theo-Poetik von Rilkes ‚Stunden-Buch‘ -- Das Schweigen der Engel und der Hinweg des Subjekts. Sprachsuche, Selbstsuche, Gottsuche in Rilkes ‚Duineser Elegien‘ -- „Durch Dich, für Dich, in Deinem Zeichen“. Stefan Georges poetische Eucharistie -- Zwischen Protestantismus und Katholizismus. Zu einem poetischen Strukturprinzip der Lyrik Georg Trakls -- Ruth Schaumann – Autorin und Künstlerin des katholischen Milieus -- „Blutige Reinigung“. ‚Ithaka‘ von Botho Strauß -- Vorbemerkungen. Am Beispiel eines Gedichtes Annette von Droste-Hülshoffs -- Poetik der Geselligkeit. Noch einmal Lessing. Notizen zur ‚Ringparabel‘ -- Ironische Geselligkeit. Friedrich Schlegel -- Heiter-melancholische Geselligkeit. Eduard Mörike -- Vorbemerkung -- Kein Ausweg. Katholische Milieu-Ästhetik -- Poetischer Augenblick – Augenblick der Poesie. Uwe Kolbes epiphanisches Sonett ‚Eisvogel‘ -- Schlussthesen -- Bibliographie -- Verzeichnis der Erstpublikationen. Die Humanisierung von Religion ist die Grundintention von Lessings letztem Drama. Das bedeutet: Religion ist unsere eigene Aufgabe. In der autonomen Kunst findet diese Humanisierung ihren angemessenen symbolischen Ausdruck. Heute ist es notwendiger denn je, sich auf eine zentrale Idee der Aufklärung zu besinnen, für die in der Moderne die autonome Kunst das größte kulturelle Symbol darstellt: auf die ›Sakralität der Person‹ (H. Joas). Wolfgang Braungarts Studien, die von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwartsliteratur reichen, haben nicht nur im Blick, was man die moderne Kunstreligion nennt: die Sakralisierung der Kunst selbst. Vor allem betrachten sie ein spezifisches, im 18. Jahrhundert begründetes Verhältnis von Kunst und Religion und ein spezifisches Verständnis des Menschen. Wir müssen Religion so machen, dass sie ihrer Wahrheit, die der Mensch selbst ist, dient. Dabei muss der Gedanke der Transzendenz keineswegs notwendig verlorengehen. Die Kunst, wie sie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gedacht wird, ist nach beiden Richtungen offen: zum radikal Humanen wie zur Transzendenz
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