Als ein unbekannter Mann ihr das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter bringt, beginnt sich Helene Karoline an ihre Kindheit zu erinnern ... 60 Jahre nach Ende des Krieges vermittelt der Roman von Magdalene Imig aus der Sicht jenes Mädchens einen authentischen Eindruck von den Kriegs- und Nachkriegsjahren und von der Absurdität mancher Situationen, die sich unter schwierigen Lebensumständen ergeben,sowie von der Angst, deren Spuren der Krieg in den Seelen der Kinder hinterlässt. Eine Nacht im Mai 1942. Vor ihrem brennenden Haus steht eine Frau. Am Morgen hatte sie erfahren, dass sie ein Kind erwartet. Als ein Unbekannter ihr das Tagebuch der verstorbenen Mutter bringt, beginnt sich Helene Karoline zu erinnern. Der Krieg hat Deutschland erreicht, die Mutter wird mit der kleinen Karoline evakuiert. Fern von der zerstörten Heimatstadt verbringt sie die ersten Lebensjahre in einem Dorf im Taunus. Weder in dem Dorf noch wieder in der Großstadt hat sie das Gefühl, dazuzugehören. Zunächst. Der Vater bringt ihr die besondere Identität der Stadt Köln näher: Dom, Karneval, rheinische Mentalität. Von der Mutter und ihren Wertevorstellun-gen wird sie in eine andere Richtung gedrängt. In den folgenden Jahren des Wirtschaftswunderbürgertums mit seinem oftmals so verlogenen Anstand und der doppelten Moral, versucht Karoline, ihren Weg zu gehen. Wer diese Zeiten miterlebte, wird sich in die eigene Kindheit zurückversetzt fühlen. Und wer später, im Frieden und in von Wohlstandsdenken dominierten Zeiten, aufgewachsen ist, spürt etwas vom Leben jener Generation, erfährt, woher wir kommen.
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