Was sind die Begleiterscheinungen einer Industriegesellschaft, die in immer größerem Ausmaß Abfälle produziert, die räumliche und zeitliche Grenzen sprengen? Wie hängt deren Entstehung mit Imaginationen und Phantasmen zusammen? Was wissen literarische Texte über die Transformationen, die den Wandel von Abfällen begleiten? Christina Gehrlein nimmt sich diesen Fragen an und betrachtet Akte der Verschiebung - zwischen Wert und Unwert, Nutzen und Unnutzen, Kultur und Natur, Nichtabfall und Abfall. Damit eröffnet sie ein Panorama an Reflexionsangeboten auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene, in Bezug auf Handlungsweisen, aber auch dichotome Perspektiven. Reihe Gegenwartsliteratur - Band 1 Cover -- Inhalt -- Vorwort -- Dank -- 1. Einleitung: Abfallverbindungen? -- 1.1 Einstieg: Kleines und großes Erzählen über Abfälle: Uwe Timms Freitisch und Don DeLillos Underworld -- 1.2 Abfallmoderne: Verwerfungen und Gegenbewegungen -- 1.3 Drei Anfänge -- 1.4 Discard Studies und Literaturwissenschaft: Unbändiges Abfall-Forschen und das (Abfall‑)Wissen der Gegenwartsliteratur -- 1.5 Exkurs: Sch(m)utzräume und Abfallästhetik - Abfälle in Museum und Kunst -- Erster Teil: Bewahrendes, aufschiebendes, integrierendes Erzählen -- 2. Ströme: Geschichte(n) vom Trennen -- 2.1 Von Lappen und anderen Dingen -- 2.2 Abfallströme und das Problem der Lagerung -- 2.3 Wegwerfen zwischen Verunsicherung und Versicherung: Heinrich Bölls Der Wegwerfer - und ein erneuter Blick auf die Texte Franz Kafkas -- 2.4 Abfälle und Entgrenzung in Raum und Zeit. Recycling, Kreislaufdenken, Restlosigkeit - und Verweigerungen -- 3. Verwerfungen: Menschen und Dingezwischen Ges(ch)ichtslosigkeit und Geschichte(n) -- 3.1 Entsorgungsmärchen: Michael Endes Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte -- 3.2 Flüchtige Moderne und Abfälle -- 3.3 Gegenbewegung: Sitzen statt (Er)Setzen -- 3.4 Abfall, Abfälligkeit, die Fremden und die ›Überflüssigen‹ -- 3.5 Geschichten über und gegen das Verschwinden -- Zwischenfazit erster Teil -- Zweiter Teil: Erkundendes, ruinöses, resignierendes Erzählen -- 4. Fallgeschichten: Abfälle, Auflösung und Auflehnung -- 4.1 Abfalllandschaften: Rolf Dieter Brinkmanns Rom, Blicke -- 4.2 Gehen in der Stadt als Fort-Schritt und Traumwandeln im Wachsein -- 4.3 Gegenbewegung: Im Stolperschritt die Dinge kreuzen -- 4.4 Eine Fallgeschichte: Evelyn Grills Der Sammler 4.5 Die Reste der Proteste und die (Un-)Möglichkeit großer Fragen – Abfall, Auflösung und Auflehnung in Uwe Timms Rot -- Zwischenfazit zweiter Teil -- 5.1 Müllinsel: Annette Pehnts Insel 34 -- 5.2 Bändigungsversuche und Verweigerungen -- 5.3 Kunststoffe zwischen Versprechen und Vergessen -- 5.4 Möglichkeiten und Kapitulation, fake und Bedrohung: Plastik in ausgewählten Texten von Rolf Dieter Brinkmann, Wilhelm Genazino und Inka Parei -- 5.5 Kurze nachreichende und vorausgreifende Betrachtung zu Gegenbewegungen -- 5.6 Thomas Meineckes Tomboy – neue Stoffe, neue Verbindungen, neues Vergessen in hybriden Zeiten -- 5.7 Alles ist Abfall, nichts ist Abfall: Arno Schmidts Schwarze Spiegel und ein Erzählen über das Ende des Erzählens -- Zwischenfazit dritter Teil -- 6. Strahlendes Ende: Radioaktive Abfälle erzählen -- 7. Schlussbetrachtung: Lassendes Erzählen sowie (Erzählen über) Abfälle als Aufgabe und Anfang -- Literatur
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