Tief unter der Erde hält der junge Mann aufgeregt und fiebrig ein warmes Stück Kohle in der Hand. Zum ersten Mal. Hier im Streb, wo Generationen von Bergleuten malocht haben. Bald endet die Kohleförderung in Deutschland. Und damit das Leben unter...
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Tief unter der Erde hält der junge Mann aufgeregt und fiebrig ein warmes Stück Kohle in der Hand. Zum ersten Mal. Hier im Streb, wo Generationen von Bergleuten malocht haben. Bald endet die Kohleförderung in Deutschland. Und damit das Leben unter Tage. Dann ist im Ruhrpott Schicht im Schacht. Und es bleiben nur noch Erinnerungen: an den wortkargen Vater und die Abende mit Bier, Schnaps und Marschmusik aus dem Küchenradio. An ein Milieu, das für immer verschwinden wird. „Durch die Vatergeschichte liest sich "Marschmusik" auch als ein Schwanengesang auf eine untergegangene Epoche. Das letzte Jahrhundert der Bergarbeiter, ein letzter Seufzer: "Germinal". Und dann ist "Marschmusik" auch eine Erinnerungsmaschine. Denn wer sich auf den Roman von Martin Becker einlässt, hat bald auch die eigene Lebensgeschichte klar vor Augen: in aller Heiterkeit und Melancholie“ (ndr.de)