12 "literarische Monologe" von Menschen unterschiedlicher Herkunft aus der ehemaligen DDR (u.a. Künstlerin, ev. Pfarrer, Stasioffizier a.D., Metallarbeiterin, IM der Stasi). Sie zeigen die Reaktionen, die Ängste und Hoffnungen auf den "Schock", daß die vertraute Welt, ein ihr Leben bestimmendes System plötzlich verschwunden ist. (Marianne Jonzeck) Der Ruf nach Ost-Biographien, "deutschen Lebenswegen im Umbruch", wie der Autor (geboren 1955) seine 12 "literarischen Monologe" nennt, bleibt in der Literatur nicht ungehört. Auch Klein führte Gespräche mit ganz unterschiedlichen Menschen aus der ehemaligen DDR, erzählt ihre "normalen" wie "verrückten" Lebensläufe nach, beläßt sie aber in der Ich-Form. Rudi K., erst IM der Stasi, jetzt DVU-Anhänger, darf sogar bekennen, daß er am liebsten alles, "was irgendwie nach links riecht", aufhängen würde. Auch wenn man den meisten Selbstdarstellungen Wahrhaftigkeit nicht absprechen kann, bleibt einiges ungesagt (ungefragt ?) und manches im Grenzbereich des politischen und sprachlich-stilistischen Geschmacks. (2) (Marianne Jonzeck)
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