Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben sich die transatlantisch orientierten Strömungen innerhalb der Literaturwissenschaft immer mehr mit Archiven und literaturhistorisch bedeutsamen Sammlungen beschäftigt. Dieser Blogeintrag erörtert, wie sich methodologische Ansätze verändern müssen, um dieser Neuausrichtung Rechenschaft zu tragen. Er befasst sich außerdem mit der Frage, was es bedeutet, sich literarischen Archiven aus transatlantischer Perspektive zu nähern. Archive, so meine These, sind eine Form raum-zeitlicher Kartographierung und somit eine Subspezies dessen, was Michail Bachtin als "Chronotopos" bezeichnet hat. Ich diskutiere diese These an Hand einiger ausgewählter Sammlungen, die für die transatlantische Germantik von besonderer Bedeutung sind, und befasse mich dann mit einer Frage, die ich für besonders zukunftswichtig halte, nämlich mit den ökologischen Kosten transatlantischer Archivstudien. ; Over the course of the last decade, transatlantic literary studies have taken an archival turn. This blog entry examines how existing research paradigms change when they are grounded in archival collections, and it also asks what it might mean to take a transatlantic view of literary archives. Archives, so I argue, are a form of spatio-temporal mapping, a way of organizing the world to which Mikhail Bakhtin gave the name "chronotope." I illustrate this thesis using exemplary collections from transatlantic German Studies and then turn to a question that I consider to be of particular concern for the future, namely the ecological cost of archival labor.
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