Grenzeffekte im Karpatorussinischen: Konstruktion, Perzeption, Variation
Abstract: Die vorliegende Dissertation erforscht die Variation und Pluralität des Russinischen an der Grenze unterschiedlicher sprachlicher, politischer und sozialer Bruchlinien. Mittels verschiedener qualitativer und quantitativ-statistischer...
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Abstract: Die vorliegende Dissertation erforscht die Variation und Pluralität des Russinischen an der Grenze unterschiedlicher sprachlicher, politischer und sozialer Bruchlinien. Mittels verschiedener qualitativer und quantitativ-statistischer Methoden werden Wahrnehmungen, Einstellungen und das sprachliche Laienwissen in den russinischen Siedlungsgebieten von Polen, Ukraine und der Slowakei untersucht. Geäußerte Bewertungen, Einstellungen und Meinungen der Sprecherinnen und Sprecher des Russinischen werden vergleichend ausgewertet. Das Ziel der Analyse besteht in der Ableitung sprachlicher Dispositionen der SprecherInnen unter Berücksichtigung ihrer soziodemographischen Parameter, wie Geschlecht, Bildungsstand oder Alter. Nicht allein strukturelle, sondern auch sozio- sowie extralinguistische Faktoren für Sprachkontakt und Sprachwandel stehen im Fokus dieser Arbeit und werden für das Russinische erstmals auch aus Laienperspektive beleuchtet. Die Wahrnehmungsdialektologie kritisiert die Prämisse des homogenen Nebeneinanders von Dialekten der traditionellen Dialektforschung und integriert die sprachliche Schichtung und situative Varianz. Sprecherwissen und Sprachhandlung werden somit über das Verbindungsstück der Perzeption miteinander in Kontakt gebracht, was nicht zuletzt auch Rückschlüsse auf das Ansehen und Machtpotential von Minderheiten zulässt. Das Russinische eignet sich durch das Vorhandensein diverser Trennlinien entlang des traditionellen Siedlungsgebietes besonders für eine solche Analyse
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