1920 war ein Jahr, das den Zeitgenossen chaotisch, anarchisch und haltlos erschien. Zugleich war es der Moment für Visionen, Träume und Utopien. Denn der Nullpunkt, nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs und vor dem Aufschwung in die Goldenen...
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1920 war ein Jahr, das den Zeitgenossen chaotisch, anarchisch und haltlos erschien. Zugleich war es der Moment für Visionen, Träume und Utopien. Denn der Nullpunkt, nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs und vor dem Aufschwung in die Goldenen Zwanziger, liegt zwischen beiden Polen als ein Raum von ungeahnter Kraft. Wolfgang Martynkewicz entwirft ein Schicksalspanorama, das diesen entscheidenden Wendepunkt europäischer Geschichte wieder aufleben lässt - mit eindrücklichen Porträts von Bertolt Brecht, Sigmund Freud, Franz Kafka, Milena Jesenská, Hannah Höch u. v. m. "Martynkewicz begeht nicht den Fehler, den Blickwinkel des in der Rückschau Allwissenden einzunehmen und den heute bekannten Verlauf der Geschichte zu antizipieren. Wer von seinem Buch eine Geschichte des Jahres 1920 erwartet, dürfte enttäuscht werden – was man bekommt, ist eine intellektuelle Fundgrube, ein gut geschriebenes literatur- und kulturgeschichtliches Panoptikum der frühen 1920er Jahre" (NZZ)