Abstract: In dem Beitrag wird zusammengestellt, was alles zur Zeit unter dem Rubrum "Grußanzeigen" in Tageszeitungen (speziell des Ruhrgebietes) erschienen ist. Zunächst wird festgestellt, daß sich die Zeitung in dieser Art Selbstanpreisung nicht nur als "postillon d'amour" anbietet, sondern zugleich die Liebeserklärung als halböffentliches Ereignis illuminiert. Einige dieser Anzeigen werden dokumentiert, um sie dann inhaltsanalytisch und hermeneutisch zu untersuchen. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Schreiber und Leser von Guten-Tag-Anzeigen die Zeitung als Medium nutzen und was an Bedeutung dadurch konstituiert wird, daß sie es so tun, wie sie es tun. Die "Ent-Schämung" als typischem Merkmal der modernen Gesellschaft wird an diesen Beispielen deutlich gemacht. Die Leistungen der Anzeigen werden betrachtet. Aus soziologischer Sicht wird den Anzeigen-Inszenierungen romantischer Liebesbeziehungen festgestellt, daß die These von der Trivialisierung des Selbst, die den allgemeinen Verlust
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