Diese Arbeit befasst sich mit den Auftretensbedingungen des Pronomens „es“, das im Deutschen als Korrelat (Platzhalter) zu Subjekt- und Akkusativobjektsätzen gebraucht wird. Für die aktive Kompetenz stellt das „es“-Korrelate in der DaF-Didaktik eine ausgesprochene Lernschwierigkeit dar, weil man eine Reihe linguistischer Faktoren mit einbeziehen muss, um festzustellen, ob ein „es“ als Korrelat im Matrixsatz auftreten muss, kann oder nicht darf. Wirft man einen Blick auf die vorhandenen Lernerkorpora, wird deutlich, dass die Probanden, selbst wenn sie seit einigen Jahren Deutsch lernen und daher als Fortgeschrittene gelten, beim Schreiben Korrelatfehler aller Art machen. Ziel der Arbeit ist es, ein Unterrichtskonzept in Bezug auf die „es“-Problematik zu erstellen, das im DaF-Unterricht für fortgeschrittene Lerner mit wenig linguistischem Vorwissen einsetzbar ist. Damit das Unterrichtskonzept über ein solides theoretisches Fundament verfügen kann, werden zunächst die Auftretensbedingungen von „es“ anhand einer korpuslinguistischen Untersuchung ermittelt. Des Weiteren wird eine Fehleranalyse aus Texten von fortgeschrittenen chinesischen DaF-Lernern vorgenommen, um herauszufinden, welche prädikativen Ausdrücke den Lernern wegen des „es“-Korrelates am meisten Schwierigkeiten bereiten und mit welchen die Lerner i. d. R. gut umgehen können. Ferner werden drei einschlägige Grammatiken in Bezug auf die „es“-Problematik kritisch betrachtet. Daran schließt das didaktische Konzept an, mit dem die Hoffnung verbunden ist, dass die DaF-Lerner mit nur geringem Zeitaufwand einen Überblick über diese Problematik erhalten und das „es“-Korrelat bei der schriftlichen Sprachproduktion richtig gebrauchen können.
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