Diese Studie untersucht die Dativ-PP-Alternation im Deutschen, bei der der Rezipient entweder als Dativ- oder Präpositionalobjekt realisiert werden kann (am Beispiel der Verben: \(\textit {geben, leihen, liefern, schicken, schreiben, senden, verkaufen, überweisen}\)). Es wurde eine Korpusanalyse durchgeführt, um die Unterschiede zwischen den beiden Konstruktionen zu untersuchen. Dabei wurden 4.000 Belege aus dem DWDS-Kernkorpus des 20. Jahrhunderts mit logistischer Regression analysiert. Es wurde festgestellt, dass die Konstruktionen semantisch und pragmatisch nicht als Vollsynonyme betrachtet werden können, da viele Faktoren die Konstruktionswahl beeinflussen. Das Verb hat sich als der wichtigste Faktor herausgestellt, gefolgt von der Wortstellung und den linguistischen Eigenschaften des Rezipienten (z. B. Belebtheit, Definitheit, Thematizität). Es wurden auch textübergreifende Faktoren wie das Register oder der Veröffentlichungszeitraum als relevant für die Konstruktionswahl identifiziert.
|