Rez.: Frank Bascombe, Fords Antiheld aus "Der Sportreporter" (vh 1 und 3) und "Unabhängigkeitstag" (BA 2/96), ist zurück. Der inzwischen 55-Jährige arbeitet erfolgreich als Immobilienmakler in New Jersey an der Atlantikküste, ist Vater zweier Kinder, geschieden. Die Handlung des Romans umfasst lediglich die 3 Tage vor Thanksgiving im Jahr 2000. Angesichts einer chaotischen Familie nicht gerade ein Freudenfest für Frank, versucht er den unvorhersehbaren Gefahren möglichst gelassen entgegenzusehen. Eher unwillig plant er das Fest, zu dem er Gäste erwartet, die er eigentlich gar nicht mehr sehen möchte, und nebenbei macht er sich so seine Gedanken über die Lebensphase ab 55 und über die Hängepartie bei den Präsidentschaftswahlen zwischen Gore und Bush. Nach dem Erzählungsband "Eine Vielzahl von Sünden" (BA 1/03) ist Richard Ford wieder ein ungemein geistreiches Porträt der amerikanischen Gesellschaft gelungen. Seine an Raymond Carver geschulte lakonische Sprache, den Witz, den ganz feinen Sarkasmus hat der Übersetzer Frank Heibert wunderbar ins Deutsche übertragen. Weiterhin allen Bibliotheken empfohlen. (Oke Simons) Frank Bascombe, Fords Antiheld aus "Der Sportreporter" (vh 1 und 3) und "Unabhängigkeitstag" (BA 2/96), ist zurück. Der inzwischen 55-Jährige arbeitet erfolgreich als Immobilienmakler in New Jersey an der Atlantikküste, ist Vater zweier Kinder, geschieden. Die Handlung des Romans umfasst lediglich die 3 Tage vor Thanksgiving im Jahr 2000. Angesichts einer chaotischen Familie nicht gerade ein Freudenfest für Frank, versucht er den unvorhersehbaren Gefahren möglichst gelassen entgegenzusehen. Eher unwillig plant er das Fest, zu dem er Gäste erwartet, die er eigentlich gar nicht mehr sehen möchte, und nebenbei macht er sich so seine Gedanken über die Lebensphase ab 55 und über die Hängepartie bei den Präsidentschaftswahlen zwischen Gore und Bush. Nach dem Erzählungsband "Eine Vielzahl von Sünden" (BA 1/03) ist Richard Ford wieder ein ungemein geistreiches Porträt der amerikanischen Gesellschaft gelungen. Seine an Raymond Carver geschulte lakonische Sprache, den Witz, den ganz feinen Sarkasmus hat der Übersetzer Frank Heibert wunderbar ins Deutsche übertragen. Weiterhin allen Bibliotheken empfohlen. (Oke Simons)
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