Wuchernde Allegorien : zu Johannes Rothes "Geistlicher Brustspange"
Die Entdeckung von Johannes Rothes ‚Geistlicher Brustspange’ verdanken wir Conrad Borchling. Der Text ist in einer heute in Kopenhagen befindlichen Sammelhandschrift (.) überliefert (.). Die Tendenz zur allegorischen Summe und zur Anhäufung von...
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Die Entdeckung von Johannes Rothes ‚Geistlicher Brustspange’ verdanken wir Conrad Borchling. Der Text ist in einer heute in Kopenhagen befindlichen Sammelhandschrift (.) überliefert (.). Die Tendenz zur allegorischen Summe und zur Anhäufung von Väterweisheiten [in der ‚Geistlichen Brustspange’] deutet immer auch in der Vielfalt der Bezüge auf eine das Klosterleben übersteigende Vielfalt der Lebensformen hin. Die allegorische Deutung in einer solchen Komplexität und Mannigfaltigkeit verbindet das ‚geistlich’ mit dem ‚wertlich mensche’ vor einem Horizont von zwar unterschiedlich verpflichtenden, aber im Prinzip gemeinsamen Tugenden. Der Text ist so gleichsam gegen den Willen seines Autors zu viel mehr als einer Klosterlehre geworden – zu einer ganz verschiedene Institutionen und Lebensformen verbindenden allegorischen Tugendsumme.
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