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Die vorliegende Dissertation befasst sich mit zwei gewichtigen literarischen Werken aus Deutschland und China, nämlich „Buddenbrooks: Verfall einer Familie“ (1902) von Thomas Mann und „Hongloumeng“ (1792) von Cao Xueqin. Die zwei Klassiker werden in Bezug auf das Motiv der Melancholie neu betrachtet. Zuerst werden die verschiedenen Komponenten von Melancholie in den zwei Texten herausgearbeitet, dann wieder in ihre jeweiligen kulturellen, geschichtlichen und literarischen Kontexte eingebettet und vergleichend untersucht. Als theoretische Grundlage werden die klassische Melancholie-Forschung in der Philosophie und Literatur bis hin zu den neueren Betrachtungen in der Soziologie und Kulturwissenschaft zusammengefügt und für die spätere kulturvergleichende Analyse herangezogen. Auf dieser Basis werden in den literarischen Textanalysen vier Themenkomplexe behandelt, in denen sich die Melancholie äußert. Dazu gehören „Krankheit und Tod“, „Männlichkeit und Weiblichkeit“, „Zeit und Ort“ sowie die Dichotomie von „Melancholie und Heiterkeit“. Die Arbeit zeigt zum einen, dass die Diskussion über die Melancholie letztlich auf die Frage hinausläuft, wie man in seinem endlichen Leben mit der Problematik der Vergänglichkeit umgehen kann. Zum anderen tragen der interdisziplinäre Ansatz und die komparatistische Herangehensweise in der Arbeit dazu bei, Melancholie nicht nur als literarisches Motiv, sondern auch als Analysekategorie zu etablieren. Neue Perspektiven für die Interpretation von „Buddenbrooks“ sowie „Hongloumeng“, die auch als Bereicherung der Melancholie-Forschung gilt, werden aufgezeigt.
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