Der titelgebende und in Klammern gesetzte Plural des foucaultschen Begriffs ist bewusst gewählt worden, um im Rahmen dieses Beitrags einem Modell biopolitischer Ordnung Rechnung zu tragen, das ebenso vielfältig und vage wie gerade hierdurch anschluss- und tragfähig ist. Die Anschluss- und Tragfähigkeit ergibt sich letztlich aus der, für die Kulturwissenschaften relevanten, Blickrichtung auf das Subjekt im Kontext biopolitischer Diskurse. Dieses im Folgenden zu skizzierende Modell umfasst nämlich Mechanismen biopolitischer Ordnungen wie auch deren Deutungsangebote, die sich grundsätzlich auf das Subjekt und dessen Verortung innerhalb von Gesellschaften beziehen und in einem weiteren Schritt über diese Gesellschaft Aussagen treffen, die unweigerlich mit dem Subjekt verbunden sind. Die folgenden Ausführungen gliedern sich in zwei Teile, von denen der erste 'Biopolitik' als 'Biopolitiken' ausdifferenziert, bevor der zweite Teil von diesen Überlegungen ausgehend das Subjekt und dessen ambivalentes Verhältnis zur Gemeinschaft, im Sinne Roberto Espositos zur 'communitas', thematisiert. Letztere Überlegungen führen zu der Fragestellung nach der Verortung des Subjekts im Konnex von 'Biopolitik(en)' und Selbstbestimmungsdynamiken der Gegenwart. In Bezugnahme auf Foucaults Definition der Biopolitik haben sich vielzählige weitere Ansätze entwickelt, die sich aus einer Metaperspektive mit der Situation von Gesellschaften beschäftigen und die sich im Kontext der modernen Gesellschaft vordergründig auf die Kontrollierung und Überwachung des Subjekts und des menschlichen Körpers beziehen. Dieser titelgebende Plural versteht sich demnach, so die These dieses Beitrags, als doppelter Plural, nämlich zum einen als historisch und zum anderen als konzeptionell gedachtes Modell, das die Regulierung und Anwendung von Naturwissenschaft und Technik auf den Menschen umfasst und in einem zweiten Schritt den gegenwärtigen Mensch zum Hüter biopolitischer Machtmechanismen erklärt. Im zweiten Teil dieses Beitrags wird daher der Fokus auf die Verortung des Subjekts im Zusammenhang biopolitischer Maßnahmen in der Gegenwart, mit besonderem Blick auf den Bereich der Gesundheitsförderung, gelegt. Aus dieser doppelten Perspektive auf Biopolitik(en) ergibt sich gleichzeitig auch eine doppelte Perspektive auf das Subjekt, das sich im Zuge biopolitischer Umschreibungsprozesse in ein multiples Subjekt umschreibt.
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