Warum Open Access?

Open Access bildet die Basis für den freien und digitalen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen. Der Zugriff auf wissenschaftliche Literatur oder Forschungsdaten, die dauerhaft gespeichert sind, wird durch Open Access überhaupt erst möglich. Auch infrastrukturell gewinnt Open Access an Bedeutung: Akademische und politische Institutionen fördern Open Access mit Strategiepapieren und Gesetztesinitiativen. Open-Access-Publikationen sollen definierten Standards und Strategien entsprechen. Dazu zählt neben dem offenen Zugang die langfristige Archivierung.

Der Erfolg von Open Access für die Wissenschaft hängt auch von den Modellen ab. Einige Beispiele sind:

  • Verlage stellen ihre Closed-Access-Zeitschriften in Richtung Open Access um und finanzieren dies über Publikationsgebühren.
  • Forschungseinrichtungen geben ihren Angehörigen Direktiven vor, wo und wie sie ihre Froschungsergebnisse veröffentlichen, etwa in Repositorien.
  • Forschende stellen ihre Veröffentlichungen im Self-Archiving bzw. der Selbstarchivierung zur Verfügung und verlinken ihre Dokumente z. B. nicht ausschließlich auf ihrer Institutshomepage.

Auch für die Philologien bzw. für die Germanistik gewinnt Open Access zunehmend an Bedeutung. Die Vorteile und Debatten um Open Access hat der Fachinformationsdienst (FID) Germanistik gemeinsam mit Fachvertreter*innen in einem Open-Access-Themenheft in den Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes formuliert.

FAQs zu Open Access

Auf dieser Seite finden Sie eine Liste der wichtigsten Fragen zu den Themen wissenschaftliches Publizieren und Open Access. Die Liste dient Ihnen als Orientierung. Anschauliche und vertiefte Informationen sind auch im digitalen Wegweiser GiNGuide zu finden.
 

Der Unterschied zwischen Closed und Open Access besteht in der Lizenzierung und betrifft meist Zeitschriften, aber zunehmend auch E-Books. Wenn eine Zeitschrift nur an der Einrichtung sichtbar ist, die diese lizenziert hat, erscheint sie im Closed Access. Open Access Zeitschriften erscheinen hingegen frei verfügbar und ohne Lizenzbeschränkungen. Durch diese freie Verfügbarkeit werden sie statistisch häufiger zitiert. Ihre Erscheinungsweise geht allerdings nicht auf Kosten ihrer Qualität: Auch die Redaktionen von Open-Access-Zeitschriften führen Peer-Review-Verfahren durch und es gelten die gleichen wissenschaftlichen Standards wie in Closed-Access-Publikationen.

In der Germanistik haben bereits einige Zeitschriften die Umstellung als Open-Access-E-Journal vollzogen und das Modell im Fach etabliert.

Der goldene Weg meint die elektronische Erstveröffentlichung, insbesondere von Open-Access-Zeitschriften. Der grüne Weg bezeichnet die zeitgleiche oder nachträgliche Zweitveröffentlichung von Publikationen in frei zugänglichen institutionellen oder fachlichen Online-Archiven, sogenannten Repositorien. Die Online-Verwertungsrechte für Publikationen sind im Verlagsvertrag geregelt und sollten vor der Nutzung des grünen Wegs geprüft werden. Die Vergabe von Creative-Commons-Lizenzen ist ebenfalls empfehlenswert.

Die Publikation auf GiNDok und in vielen anderen Repositorien ist kostenlos. Publikationskosten lassen sich generell z. B. durch eine Forschungsförderungseinrichtung finanzieren. Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) können Fördergeldempfänger eine Publikationspauschale beantragen, die über den geförderten Zeitraum angesammelt werden kann. Wenn Sie in einer Zeitschrift einer Fachgesellschaft publizieren, werden die Publikationsgebühren meist von dieser getragen. Auch eine Kombination von verschiedenen Modellen lohnt sich.

Creative-Commons-Lizenzen, kurz CC-Lizenzen, regeln die Nutzungs- und Urheberrechte an Werken. Dabei entscheiden die Inhaber*innen der Rechte selbst, wie und auf welche Weise ihr Werk verbreitet wird. Die Weitergabe oder Bearbeitung ist durch die CC-Lizenzen klar definiert.

Das Thema Open Access ist auch in Förderstrukturen präsent: Die DFG spricht sich für Open Access aus und unterstützte dies auch im Rahmen des Fachinformationsdienstes Germanistik. Deklarationen wie die Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen und Initiativen wie die Budapest Open Access Initiative sind richtungsweisend. Die Plattform open-access.net bietet zudem viele Informationen zu Open Access, auch in den Philologien.

Bitte beachten Sie: Unser Service kann keine verbindliche Rechtsberatung anbieten, sondern stellt Informationen zur ersten Orientierung bereit. Es wird keine Haftung für mögliche Fehler übernommen. Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich Ausführungen zu einzelnen Rechtsnormen auf deutsches Recht (Stand FAQ 11/2019).